Mittwoch, 23. Juli:
Von Bratislava sind es nur wenige Kilometer bis zur Grenze, und plötzlich kann ich wieder was lesen!
From Bratislava, it's only a few kilometres to the Austrian border, and suddenly I can read things again!
Vorbildliche Ausschilderung des Donauradwegs in Österreich. Okay, die Kilometerangaben sind nicht immer ganz korrekt, aber zumindest weiß man, in welche Richtung man fährt.
Exemplary signposting of the Danube river cycle path in Austria. I mean, sometimes the distances are a bit off but at least you always know which direction you're heading.
Blick zurück nach Bratislava.
Looking back to Bratislava.
Im Nationalpark Donauauen fahren wir auf dem Hochwasserschutzdamm - steckerlgerade und rundrum grasgrün!
In the Danube meadows National park, we ride along the dyke - straight as an arrow and nothing but green all around!
Meine Schwester Babsi und ich heute mal in Zwillingsgarderobe.
Today, my sister Babsi and I are wearing twin outfits.
Abends im Zelt spielen wir mal wieder Carcassonne. Auf Babsis flacher Thermarest geht das auch viel besser als auf unseren wurstligen Matten!
At night, we play Carcassonne in the tent. Babsi's flat Thermarest serves as a pad way better than our uneven mats!
Gefahrene Strecke: 30,94 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 12,74 km/h
Nachtlager: Wiese in den Donauauen
Donnerstag, 24. Juli:
Wissenswertes über Natur und Kultur am Weg.
Interesting facts about the nature and culture along the way.
So schwenken wir zum Beispiel ab zum kaiserlichen Jagdschloss Eckartsau.
Little detour to the former hunting castle of the Habsburg Emperors in Eckartsau.
Ganz so elegant frühstücken wir im Zelt eher selten!
Breakfast here is slightly more elegant than in our tent.
Im Treppenhaus.
In the stairwell.
Fotoausstellung: Thronfolger Franz Ferdinand mit Kaiser Wilhelm II. von Deutschland während einer Jagdpause in den Donauauen, 1908.
Picture exhibition: Austrian heir to the throne Franz Ferdinand and German Emperor Wilhelm II. taking a break from hunting in the Danube meadows in 1908.
Schlosskapelle
Chapel in the castle.
Weiter geht's!
And on we go!
Da meint man, so nah an der Heimat ergibt sich das mit der Sprachbarriere, und dann kommen die Österreicher mit ihren sonderbaren Kaffeevokabeln daher!
Austrian coffee vocabulary sure is different...
Aber eins muss man ihnen lassen: Sie machen den besten und größten Eiskaffee weit und breit!
... but once you know what to order you won't be disappointed. Look at this icecream coffee!
Fünf Kugeln!
Five scoops!
Nachdem wir relativ problemlos zu unserem Hotel gefunden und unser Zeug dort abgeladen haben, machen wir uns zu Fuß auf in die Innenstadt Wiens. Im Café Sacher gönnen wir uns, stilvollendet wie immer, ein Stückerl Kuchen.
After finding the way to our hotel and ditching our gear there, we take a walk into Vienna's city centre. Sophisticated as we are, we treat ourselves to a piece of cake in world famous café Sacher:
Gleich gegenüber ist der Starbucks, das freut den Dave.
Dave is happy to find a Starbucks right next door.
Straßenmusikanten.
Street musicians.
Kundgebung ukrainischer Mitbürger.
Ukrainian people demonstrating.
Stephansdom.
St. Stephen's Cathedral.
Detailansichten, einfach toll.
Close-ups, truly amazing.
Fiaker.
Traditional taxis, called Fiaker.
Hofburg.
Hofburg Palace.
Antiker Unterbau der Stadt.
Antique foundations of the city.
Apropos antik: Viele Geschäfte hier sind bereits weit mehr als hundert Jahre alt, wie man an den Schildern lesen kann.
Speaking of antique: Many businesses here pride themselves upon being more than one hundred years old and thus having served kings and emperors. This baker's and confectioner's shop was founded in 1847 and used to deliver pastries to the Habsburg court.
Diese Apotheke gibt es sogar schon seit 1551.
This farmacy has been around since 1551.
Opernhaus.
Opera.
Zufällig findet dieses Wochenende am Karlsplatz grad das Popfest statt, ein kostenloses Musik Openair.
We stumble upon the opening of Popfest, a free music openair festival in Vienna that happens to take place this weekend.
Wir kommen grad vorbei, als die Band "Schmieds Puls" das Festival vor der Karlskirche eröffnet, da bleiben wir natürlich eine Zeit lang hängen. Es herrscht eine sehr gemütliche Stimmung.
The concerts are in front on St. Charles' church, and we really enjoy the atmosphere so we stay for a while.
Gefahrene Strecke: 46,93 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 14,8 km/h
Nachtlager: Hotel Cyrus in Wien
Freitag, 25. Juli:
Heute steht eine Führung im Schloss Schönbrunn auf dem Programm. Innendrin darf leider nicht fotografiert werden, aber von unserem Spaziergang im Schlosspark gibt es ein paar schöne Bilder.
Today, we take a tour of Schönbrunn Palace. It's not allowed to take pictures inside of it but we have a couple of nice shots from our walk in the park.
Im Anschluss daran schauen wir uns im Wiener Prater um.
Afterwards, we visit the Prater, a huge innercity green area with a year round amusement park and eateries.
Diese Sprechanlage sollte eigentlich mit einer anderen auf der anderen Seite des Platzes verbunden sein, aber irgendwie funktioniert sie nicht so ganz.
This is supposed to function as an "intercom" so that you can talk to somebody on the other side of the square. But it doesn't seem to work.
Calafatistatue.
Statue of Calafati.
Später fressen wir uns auf dem Naschmarkt noch von einem Stand zum nächsten.
"Nibble market". Guess what we do here?
In der Innenstadt liegen die meisten Modegeschäfte weit außerhalb unseres Budgets, aber Schaufenster anschaun geht natürlich immer.
The boutiques downtown are way out of our price range but window shopping is okay.
Rückseite der Neuen Burg vom Burggarten aus.
Backside of the New Palace, seen from the park.
Am Abend sitzen wir einfach nur gemütlich im Burggarten und beobachten Leute.
We spend the evening sitting in the park behind the Palace, watching people.
Samstag, 26. Juli:
Am Westbahnhof verabschieden wir uns von Barbara, die heute mit dem Zug wieder heimfährt.
We ride to the station together and say good-bye to Barbara who takes a train home again today.
Sollte man unbedingt mal ausprobieren: Rolltreppe fahren mit voll beladenem Rad. Geht überraschend einfach.
Something you should try one day: Taking an escalator with a loaded bike. Surprisingly easy.
Gleich danach verlassen Dave und ich Wien ebenfalls. Abschlussfoto vor dem Parlamentsgebäude, das zufällig auf unserm Weg zurück zum Donauradweg liegt.
After that, Dave and I also leave Vienna. Our last picture shows the parliament building which happens to be on our way back to the Danube river pathway.
Bis Tulln fahren wir rechts der Donau, dann werden wir auf eine Brücke umgeleitet, weil die Uferpromenade für ein Festival gesperrt ist.
We ride to Tulln on the right bank, then have to cross a bridge because the river promenade is closed for a festival.
So schaut der Radlweg von oben aus.
The bike path seen from above.
Was wir (noch) nicht wissen: An dieser Stelle gibt es links der Donau überhaupt keinen Radlweg. Teer geht in Kies über, Kies in Gras und plötzlich heißt es "Radfahren verboten". Ja toll jetzt. Nach einigem Suchen landen wir wieder auf einer brauchbaren Kiesstraße, die uns zu diesem Tor führt, das glücklicherweise nicht abgeschlossen ist.
What we don't know (yet): There is no bike path on the left bank here. Tarmac turns into gravel, gravel into grass and suddenly a sign says "no cycling". Great, thank you! After looking around for a while we find a gravel path leading up to this gate that's not locked.
Wir folgen der Forststraße etwa sechs Kilometer bis zu einer Wiese, auf der wir übernachten.
It's a forestry road, and we follow it for about six kilometres until we find a pasture where we can camp.
Gefahrene Strecke: 61,4 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 16,44 km/h
Nachtlager: Wiese in den Donauauen bei Tulln
Sonntag, 27. Juli:
Nicht wissend, ob uns die Forststraße irgendwann mal wieder zurück in die Zivilisation führt oder ob wir den ganzen Schlauch wieder retour fahren müssen, brechen wir am Morgen auf und fahren weiter durch den Wald. Wir kommen in einem kleinen Dorf raus, wo wir uns schließlich bis zur Schleuse in Altenwöhrth durchfragen können.
We still have no clue if the forestry road will bring us back to civilization or if we have to ride back, but we follow it anyway. It eventually leads to a small village where we ask people for directions and finally end up at a sluice gate in Altenwörth.
Zwei Kreuzfahrtschiffe werden gerade in der Schleuse abgesenkt, als wir dort hinkommen. Gleich danach geht der Donauradweg wieder auf beiden Seiten weiter.
When we get there, there are two cruise ships in the sluice being lowered down. After the sluice, the bike path continues on both sides of the Danube river again.
Nicht nur die Beschilderung der Radwege ist in Österreich hervorragend. Es gibt eine allumfassende Infrastruktur hier, die von solchen Schlauchautomaten über Brotzeitbankerl und Abfalleimer bis hin zu auf Radfahrer spezialisierte Übernachtungsmöglichkeiten keinen Wunsch offen lässt.
Not only the signposting of the bike paths is outstanding in Austria. There's a whole infrastructure for cyclists here like this tube dispenser, picnic benches, garbage cans and accommodations specializing in bike tourers.
Nach dem Mittagessen in Krems (Marillenknödl. Mmmh!) ist es vorbei mit unserer wochenlangen Berg-und-Tal-Losigkeit: In der Wachau geht es munter auf und ab durch uralte Städtchen und die dazugehörigen Weinberge und Aprikosengärten (jaa, tschuldigung, Marillen halt). Mensch, ist das schön hier!
After a nice lunch in Krems (Apricot dumplings. To die for.), the weeks of flat riding are over. In the Wachau area, we roll up and down through old towns and their vineyards and apricot gardens, and we just love the views. It's so beautiful here!
In Melk machen wir direkt unterhalb des wunderschönen Barockklosters Brotzeit, danach fahren wir weiter nach Ybbs, wo wir nahe der Mündung der Ybbs in die Donau in einer Art Naturstadtpark übernachten.
We have dinner in Melk, right underneath the stunning barock monastery, before riding to Ybbs where we camp in a natural city park at the confluence of Ybbs and Danube.
Gefahrene Strecke: 112,68 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 17,02 km/h
Nachtlager: Park in Ybbs an der Donau
Montag, 28. Juli:
Die einzige, die unser Lager entdeckt, ist Magdalena aus dem fernen Osten Österreichs. Sie ist mit dem Fahrrad unterwegs nach Portugal und beschließt spontan, uns ein Stückchen zu begleiten.
Magdalena is the only person who discovers our camp spot. She's riding from Austria to Portugal and joins us for today.
Vor dem Fahrradmuseum in Ybbs.
In front of the bicycle museum in Ybbs.
Das war ja klar! Der erste Skatepark ohne Zaun, und schon ist er drin, der Dave mitsamt seinem Anhänger.
Of course! The first skate park without a fence around, and before I know it Dave is right in there with his trailer.
Aber so richtig blöd schaun wir erst, als dieses kleine Mädchen in der Betonschüssel rumsaust wie ein pink-gelber Blitz.
But he's still not quite as spectacular as this little girl shooting around in the bowl like a pink-yellow lightning.
Das Mostviertel ist wieder total flach, und alle paarhundert Meter könnten wir uns einen Birnenmost genehmigen. Kurz nach St. Pantaleon treffen wir wieder auf die Donau und gleichzeitig auf eine Gewitterfront. Zunächst sitzen wir das Schlimmste unter einem winzigen Dach aus, dann suchen wir uns im Wald einen Zeltplatz.
We are in an area now that's famous for pear juice and pear cider, the Mostviertel. Just after St. Pantaleon, we get back to the Danube again and have to stop under a tiny roof to wait for a thundershower to go by. After that, we look for camping in a forest.
Gefahrene Strecke: 63,56 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 17 km/h
Nachtlager: in einem Wald bei Albing
Dienstag, 29. Juli:
Pfui Deife! Blick von meiner Schlafmatte aus zu einem Eck unseres Zeltes am Morgen. Aus dem gemütlichen Frühstück in Mauthausen mit Magdalena wird erst mal nichts, denn in der Nacht sind HUNDERTE Schnecken auf die glorreiche Idee gekommen, auf und unter unseren Zelten spazieren zu gehen und dabei nicht nur großzügig Schleim zu hinterlassen, sondern auch schamlos überall hinzukacken.
Ugh, yuck! View from my sleeping mat into the corner of our tent in the morning. We have to cancel the nice breakfast with Magdalena in Mauthausen because HUNDREDS of slugs and snails have decided to take a walk on and under our tents during the night, leaving not only a generous amount of slime on the fabric but also shamelessly crapping everywhere.
Den ganzen Vormittag verbringen wir damit, die Zelte und Planen einigermaßen sauber zu kriegen und verbrauchen dabei unsere letzten Wasservorräte und zwei Rollen Klopapier und verdrecken ein Geschirrtuch bis zur Unkenntlichkeit. Eine greislige Arbeit, echt!
We spend hours cleaning our tents and tarps, using up all the water supplies and two rolls of toilet paper, and ruining a dish towel. Disgusting, really!
Als wir endlich in Mauthausen ankommen, haben alle Kohldampf! Bei einem schönen Mittagessen verabschieden wir uns von Magdalena, nicht ohne immer wieder auf Schnecken zu sprechen zu kommen.
We are starving when we finally reach Mauthausen! During lunch, we constantly speak about slugs and snails. Afterwards, we say goodbye to Magdalena.
Bei Ottensheim geht es mit der Fähre wieder auf die rechte Donauseite. Wir dürfen ins Kapitänshaus raufgehen und bekommen erklärt, was sich seit der Flut 2013 alles verändert hat. Dave und ich geben heute ganz schön Gas um möglichst nah an Passau heranzukommen. Es wird ziemlich spät und wir wollen unbedingt duschen, darum fahren wir heute mal auf einen "richtigen" Campingplatz.
There's a ferry bringing us back to the right bank from Ottensheim, and we get to visit the captain in his cabin. Also, they explain to us what has changed since the big flood last year. Dave and I want to get as close to Passau as possible today so we really press the pedal to the metal today. It gets quite late and we need a shower so we go to a "real" campground for once.
Gefahrene Strecke: 84 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 19 km/h
Nachtlager: Campingplatz in Haibach
Mittwoch, 30. Juli:
Blick auf Engelhartszell, wo wir in einer Bäckerei frühstücken, bevor sie von zwanzig holländischen Radlfahrern überfallen wird.
This is Engelhartszell where we have breakfast in a bakery before like twenty Dutch cyclists invade the place.
Und dann ist es nicht mehr weit bis zur Grenze. Deutschland hat uns wieder!
And then it's only a short ride to the border. Germany has us back!
Gefahrene Strecke: 44,32 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 15,94 km/h
Nachtlager: Zeltplatz an der Ilz in Passau