Dave's dream of cycling the world coming true... This time, he didn't only drag along a trailer with his Sitar - but also me!

Sonntag, 15. Juni 2014

Patra bis Promachonas

Freitag, 30. Mai:
Blick über den Golf von Korinth.
View across the gulf of Corinth.
Diese vier Kilometer lange Brücke führt uns zurück aufs Festland.
This four kilometre long bridge brings us back to the mainland.
In dem schönen Städtchen Nafpaktos mit seiner alten Hafenanlage, der Burg und den vielen netten Strand- und Straßencafés legen wir eine Pause ein. Es fängt an zu regnen, und wir sitzen unter einem Torbogen der Hafenmauer fest, von wo aus wir die halbstündlich eintrudelnden Touristenbusse mit Australiern, Amerikanern und Japanern beobachten.
We take a break in the beautiful town of Nafpaktos with its old harbour, the castle and all the lovely beach and street cafes. It starts to rain so we are stuck under the gate of the harbour wall from where we watch how every half hour, a bus full of Australian, American or Japanese tourists spills out its contents. 
Als der Regen nachlässt, raffen wir uns auf und schaffen es bis zu einem Stadtpark am Strand, in dem es sich theoretisch gut campen ließe.
When the rain slows down we pull ourselves up and make it to a park at the beach where theoretically, we could camp.
Es fängt wieder an zu regnen, deshalb kehren wir um und verbringen den Rest des Nachmittags und frühen Abend in einem Café, bevor wir zu besagtem Stadtpark fahren und das Zelt aufschlagen.
It starts raining again so we turn around and spend all afternoon and early evening in a cafe before setting up camp in aforementioned park.
Blick von unserem Zeltplatz auf die Altstadt von Nafpaktos.
View from our camp spot to the old town of Nafpaktos.


Gefahrene Strecke: 27,86 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 16,80 km/h
Nachtlager: Stadtpark in Nafpaktos


Samstag, 31. Mai:

Wieder schöne Fahrt an der Küste entlang, Aussicht auf tiefblaue Buchten, sanftes Auf und Ab. Aber es weht ein Wind, das ist der Wahnsinn: Wir fliegen bergauf und müssen bergab treten!
Pleasant ride along the coast once again, overlooking deep blue bays, gentle up and down. But there's some crazy wind blowing today: We fly uphill and have to push downhill!
Erklären können wir es uns nicht, aber der Wind geht in alle Richtungen gleichzeitig, wie man sieht.
As you can see, the wind comes from all sides at the same time.
Eines der vielen Dörfer entlang der Südküste des Festlands.
One of many villages along the south coast of the mainland.
Tatütataa - wir haben's mal wieder geschafft…
Continuing our old tradition with police encounters...

Kurz nach Itea schlagen wir unser Lager in diesem Olivenhain auf. Um etwa 20 Uhr hält jemand mit seinem Auto auf dem Feldweg, hupt und ruft. Es sind der Bauer und seine Frau, die sich, als wir nicht reagieren, in weitem Bogen nähern und uns nun, jeweils hinter einem Baum Schutz suchend, auf Griechisch anschreien. Ich gehe aus dem Zelt und frage den Mann, ob er der Besitzer dieses Feldes sei und ob wir es verlassen sollen. Was er mir genau auf Englisch erwidert, kann ich leider kaum verstehen, da sein keifendes Weibsbild nach wie vor aus sicherer Distanz auf Griechisch zu uns herüberschimpft. Aber ich interpretiere die Situation weder als herzlichen Empfang noch als stolze Präsentation von Ackerfrüchten (wie sonst üblich, wenn man auf Landwirte trifft), deshalb fange ich an zu packen.
Dave, der gerade seine Sitar fertig gestimmt hat und spielen will, versucht nochmal mit den Leuten zu reden - mit demselben Ergebnis. Na toll. Wir hatten uns so über unseren frühen Feierabend gefreut, jetzt sind wir kurz vor Sonnenuntergang auf einmal obdachlos.
Während wir packen, reißt die Schimpftirade der Bäuerin keine Sekunde ab. An einer Stelle hören wir "Policia" heraus - kein griechisches Wort, aber anscheinend droht sie uns sogar mit der Polizei! Wir schicken uns, aber auch im Eiltempo dauert es eine gute halbe Stunde, bis das Zelt ausgeräumt und abgebaut ist. Das aufgebrachte Ehepaar hat sich in der Zwischenzeit am Auto postiert, wo sie laut schimpfend auf uns warten und uns beobachten.
Als Dave und ich dabei sind, unsere Taschen auf die Fahrräder zu laden, kommt tatsächlich die Polizei. Zuerst hören sie sich die Geschichte der Grundeigentümer an, dann kommen sie zu uns herüber. Es sind zwei total freundliche Polizisten, die sich hauptsächlich für unsere Reise interessieren und dafür entschuldigen, dass sie uns vertreiben müssen. "Die Frau spinnt. Wir konnten kein Wort von dem verstehen, was sie gesagt hat. Es ist zwar offiziell nicht erlaubt, aber normalerweise könnt ihr in Griechenland überall problemlos zelten, die Leute sind wirklich nett. Heute seid ihr einfach an die Falschen geraten."
Zum Abschied geben sie uns noch einen Tipp, wo wir ganz in der Nähe ungesehen campen können…
Just after Itea, we pitch our tent in this olive grove. At around 8 pm, somebody stops their car on the farm road, honks and shouts. It's the farmer and his wife who, when we don't react, approach us carefully and yell at us in Greek from behind some trees. I leave the tent and ask the man if he's the owner of the field and if he wants us to leave. Unfortunately, I cannot understand what exactly he replies in English because his nagging wife is still cursing at us in Greek from a safe distance. But the situation doesn't seem to me like a warm welcome or a proud presentation of farm produce (as otherwise usual whenever we meet farmers) so I start packing.
Dave, who has just finished tuning his Sitar and wants to play, tries to talk to the people again but gets the same result. Great. We had been so looking forward to an early night and suddenly we are homeless just before sunset.
While we are packing our gear, the woman keeps delivering her angry tirade without so much as taking a breath, and at some point we hear "policia" - not a Greek word but apparently, she's threatening us with the police now! Even though we hurry it takes us a good half hour to empty and take down the tent. In the meantime, the outraged couple has positioned themselves at their car, still grumbling loudly while they wait for us and watch us.
When Dave and I are putting our panniers on the bikes, the police really shows up. First, they listen to the property owners' story, then they come over to our spot. They are two very friendly policemen who are mainly interested in our journey and apologize for having to expel us. "The woman is crazy. We couldn't understand anything she said. Officially, it's not allowed but usually you can camp anywhere in Greece, the people are very nice. Today, you just met the wrong ones."
As a good-bye, they give us a tip where to find a good camp spot nearby...


Gefahrene Strecke: 93,16 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 17,33 km/h
Nachtlager: an einem Fußweg kurz vor Chrisso


Sonntag, 1. Juni:

Der antike Fußweg zum Orakel von Delfi - mit dem Fahrrad leider nix.
The ancient path to the Oracle of Delfi - not suitable for bicycles though.

Aquädukt.
Aqueduct. 
Nach einem superanstrengenden Anstieg auf 700 Meter erreichen wir die archäologische Ausstellung von Delfi.
After a super strenuous climb to 700 metres, we arrive at the archaeological site of Delfi.

Der Tempel des Apollo, Gott des Lichts, der Musik und Harmonie, aus dem 4. Jh. v. Chr. Hier fand das berühmte Orakel statt.
The temple of Apollo, god of light, music and harmony, is dated to the 4th century BC. This is where the famous oracle operated.

Wasserlauf.
Watercourse.
Theater.
Theatre.

Stein der Sibyl, der ersten Prophetin von Delfi, die den Fall von Troja vorausgesagt haben soll.
Rock of Sibyl, the first prophetess of Delfi who is said to have foreseen the fall of Troy.


Gymnasium.
Gymnasium.

Tholos.
Tholos.

Die genaue Bedeutung dieses Rundgebäudes ist nicht erforscht, aber diese Touristengruppe an der Seite findet wohl irgendeine Inspiration hier. Im Kreis stehend, beten und singen sie so lange, bis sie von einer Aufseherin ermahnt werden, woraufhin eine hitzige Diskussion entsteht…
What exactly the function of this building was is still unknown but this tourist group on the side seems to find some kind of inspiration here. Standing in a circle, they pray and sing until the guard warns them which starts a heated discussion...
Von Delfi aus geht es den Berg wieder hinunter und auf der anderen Seite ein weiteres Mal hoch auf 800 Meter. Ein anstrengender Tag! In Eleonas treffen wir diese fünfköpfige Radlertruppe aus Bulgarien, die zwar leider in die andere Richtung unterwegs ist, aber ein guter Grund für eine Pause ist es allemal! Zum Spaß beschreiben wir ihnen den Weg zu einem guten Zeltplatz in einem Olivenhain nicht weit weg...
From Delfi, we first roll back down the hill and then climb up to 800 metres again on the other side. What a hard day! In Eleonas, we run into this group of five cyclists from Bulgaria. Unfortunately, they are riding in the other direction but still, it's a good reason to take a break! As a joke, we describe to them a nice camp spot in some olive grove not far away...


Gefahrene Strecke: 50,77 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 11, 06 km/h
Nachtlager: an der Straße bei Gravia


Montag, 2. Juni:
Fahrt von Gravia nach Lamia, wo wir eigentlich nur schnell ins Internet und dann weiter wollen, aber wir können uns stundenlang nicht aufraffen und entscheiden uns letztendlich hierzubleiben.
Ride from Gravia to Lamia where we only wanted to check the internet before continuing, but then we cannot pull ourselves up for hours and finally decide to stay here.


Gefahrene Strecke: 56,79 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 18,17 km/h
Nachtlager: Hotel Elena in Lamia


Dienstag, 3. Juni:
Ruhetag in Lamia.
Rest day in Lamia.


Mittwoch, 4. Juni:
Einmal mehr geht es hinauf auf 800 Meter, von wo sich uns ein wunderbarer Blick über die größte ebene Fläche Griechenlands bietet.
Once again, we climb up to 800 metres from where we have a great view over the biggest plane in Greece.
Bienenstöcke.
Bee hives.
Unbezahlbar: eine frisch geteerte Straße, die für den Kraftverkehr noch nicht freigegeben ist.
Priceless: a freshly paved road that hasn't been opened for traffic yet.
Heute können wir bei Chris in Palamás übernachten. Außer uns ist noch ein weiterer Reiseradler bei der Warmshowers-Gastfamilie, Steve aus den USA, der von Griechenland nach Spanien fährt.
Today, we get to stay at Chris' place in Palamás. The warmshowers family is also hosting Steve from Portland, OR who is riding from Greece to Spain.
Chris ist ein großer Grillmeister, und die Antwort "nein, danke" wird nicht akzeptiert. Pappsatt und glücklich zeigt Dave seine abgefieselten Souvlakisteckerl.
Chris fires up the Barbecue and as a typical Greek grillmaster, he won't accept a "no thanks". Completely stuffed and happy, Dave shows his cleanly gnawed souvlaki sticks.
Später kommt natürlich noch die Sitar zum Einsatz.
Later, he brings out the Sitar for a little concert.


Gefahrene Strecke: 90,59 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 16,59 km/h
Nachtlager: bei Chris in Palamás (Warmshowers XI.)


Donnerstag, 5. Juni:
Chris schlägt uns einen Tagesausflug nach Meteora vor und bietet an, dass wir unser Gepäck bei ihm lassen uns heute nochmal übernachten können. Wahnsinn! Zusammen mit Steve machen wir uns am Vormittag auf den Weg durch viele kleine Bauerndörfer.
Chris suggests a day trip to Meteora and offers for us to leave all our gear at his place and spend another night camping in his garden. Awesome! Together with Steve we make our way through many little farm villages across the plane.
Hier wird Mais angebaut, muss aber bewässert werden.
They grow corn here but it has to be irrigated.
Das Städtchen Kalambaka aus der Ferne. Die rundlichen Felsen im Hintergrund sind unser Ziel.
Kalambaka from a distance. We are headed for the roundish rocks in the background.
Navigieren leicht gemacht: Vor einiger Zeit hat Chris ein Radrennen organisiert und die Strecke mit rosa Pfeilen markiert. Danke für den Tipp!
Navigation is easy: Chris has organized a bike race a while ago, marking the route with pink arrows. Thanks for the tip!
Ab jetzt geht's bergauf, ist aber nicht schlimm, weil wir alle 20 Meter zum Fotografieren stehenbleiben müssen. Was wir hier sehen, haut uns echt vom Hocker: Atemberaubende Felsformationen mit ehemals bewohnten Höhlen und obendrauf… Klöster.
From now on it's all uphill, but it's not so bad because we stop every 20 metres to take pictures. What we get to see here bowls us over: Breathtaking rock formations with caves that used to be inhabited and on top… monasteries.

Eine der Höhlen weit über uns.
One of the caves high above us.
Erster Blick auf eines der sechs noch bewohnten Klöster.
First glimpse of one of six still inhabited monasteries.





Wie gesagt, alle 20 Meter…
Like I said, every 20 metres...






Das Frauenkloster Roussano erreichen wir gerade noch rechtzeitig für einen Besuch. Die Aussicht von hier oben ist grandios, aber innendrin ist Fotografieren nicht gestattet.
We reach the Roussano nunnery just in time for a visit. The view from up here is spectacular, but it's not allowed to take pictures inside the building.

Innenhof des Frauenklosters.
Courtyard of the nunnery.
Zum Vergrößern anklicken / Click to enlarge picture



Blick hinunter auf Kalambaka.
View down to Kalambaka.



Es ist schon sehr spät, als wir zu Chris und seiner Familie zurückkehren. Was für ein geiler Tag!
It's already very late when we return to Chris and his family. What an awesome day!


Gefahrene Strecke: 127,74 km (ohne Gepäck)
Durchschnittsgeschwindigkeit: 18,48 km/h
Nachtlager: bei Chris in Palamás


Freitag, 6. Juni:
Hat mir doch nicht die Oma gestern die Wäsche aufgehängt, abgenommen und zusammengelegt, weil wir so spät noch unterwegs waren. Nicht, dass sie in der Nacht wieder feucht wird!
Would you believe it? The family's grandma took care of all my laundry yesterday because we were out so long. Hung it up to dry, took it down and folded it so that it wouldn't get wet again during the night!
Die zwei Töchter von Chris versuchen Dave mit Kaffee aus dem Zelt zu locken.
Chris' two daughters try and lure Dave out of the tent with coffee.

Wir verbringen den ganzen Tag faulenzend im Schatten. Am Abend lädt uns der Opa der Familie auf ein Bier in seiner Stammkneipe ein. Es ist schon 22:30 Uhr, und da keiner davon ausgeht, dass wir den Weg dorthin allein finden, führen uns eben die zwei Mädchen hin.
We spend all day lazing in the shade. After dinner, the family's grandpa invites us for a beer into his favourite pub. It's already 10:30 pm but since nobody trusts us to find our own way there the two girls guide us.


Samstag, 7. Juni: 
Chris und seine Familie brechen heute auf zu ihrem Sommerhaus in Stomio, wo sie die nächsten drei Monate verbringen werden. Wie praktisch, dass auch wir dorthin wollen! Wir laden nicht nur unseren Krempel, sondern auch Chris' halben Haushalt in dessen Lieferwagen und fahren zusammen Richtung Strand.
Chris and his family start their three month summer holiday in their other house in Stomio today. How convenient, we also want to go there! We load not only our stuff but also half the family's household into Chris' truck and drive to the beach.
Aber halt! Zuerst packen alle bei der Gartenarbeit mit an, denn seit September vorigen Jahres war niemand mehr hier zum Unkrautrupfen.
But hang on! First, everybody helps weeding the garden because nobody has been here since September last year.

Fertig!
Done!
Danach geht's an den Strand.
Afterwards, we all go to the beach together.


Hündin Asterik hätte heute eigentlich ihre erste Schwimmstunde gehabt, aber die Wellen sagen ihr eher weniger zu. Am Abend kommen noch zwei "Warmduscher" aus England zum Haus, Mark und Will.
Dog Asterik was supposed to take her first swimming lesson today but she doesn't quite seem to like the waves. In the evening, we meet two more warmshowers guests, Mark and Will from England.


Sonntag, 8. Juni:
Abschied von Chris und seiner Familie nach vier ereignisreichen Tagen zusammen. Mark und Will bleiben heute noch in Stomio und werden uns morgen in Litochoro wiedersehen.
Leaving Chris and his family after four eventful days together. Mark and Will are taking the day off and will catch up to us in Litochoro tomorrow.
Genau vor einem Monat sind wir diese Strecke andersrum gefahren, wir kennen uns also aus und wissen, wo es langgeht. Nur jetzt ist alles voller Touristen!
Exactly one month ago, we rode this part in the other direction, so we know our way around without looking at the map. But now, everything is full of tourists!

In Litochoro informieren wir uns über verschiedene Wanderwege auf den Olymp und kaufen den nötigen Proviant für die nächsten zwei Tage. Als wir gerade wieder losfahren möchten, höre ich einen deutlichen Knacks an meinem Rad - Rahmen angebrochen. Und das am Pfingstwochenende! Natürlich ist im ganzen Ort kein Mechaniker aufzutreiben, ganz zu schweigen ein Spezialist, der Aluminium schweißen kann. Nach einer stundenlangen erfolglosen Odyssee schlagen wir unser Lager im Stadtpark auf.
In Litochoro, we gather some information about different hiking trails on Mount Olympus and buy some supplies for the next two days. When we want to start riding again, I hear a distinct crack from the back of my bike - the frame is broken. And it's the pentecost long weekend! Of course, we cannot get hold of a mechanic in the whole town, not to speak of a specialist who can weld aluminum. After a several hour unsuccessful odyssey, we set up camp in the city park.


Gefahrene Strecke: 47,85 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 13,97 km/h
Nachtlager: Stadtpark in Litochoro


Montag, 9. Juni:
Auch heute ist in Griechenland Feiertag und von daher kein Fahrradladen oder sonstiger Mechaniker auf. Zudem schüttet es immer wieder wie aus Kübeln, was den Tag noch frustrierender macht. Wir sind schon fast so weit, dass wir die Olympbesteigung abblasen und einen Bus nach Thessaloniki nehmen wollen, da trudeln am frühen Abend endlich Mark und Will ein, die ebenfalls einen heftigen Tag hinter sich haben. Das Wiedersehen motiviert uns wieder für die Wandertour, und ein gutes Abendessen tut sein Übriges.
Not only is it another holiday in Greece today with all the bike shops and mechanics closed, it also rains cats and dogs which makes this day even more frustrating. We are nearly ready to skip hiking on Mount Olympus and take a bus to Thessaloniki when in the early evening, Mark and Will finally arrive. They've also had a hard day but the reunion motivates us for the hike again, and a nice dinner does its magic, too.
Dave und ich können unsere Fahrräder bis Mittwoch im Geräteschuppen der Polizei unterstellen, Mark und Will lassen sie im Keller eines Restaurants.
Dave and I can store our bikes in the garage of the police station until Wednesday, Mark and Will leave theirs in the basement of a restaurant.
Danach zeigen wir ihnen "unseren" Zeltplatz im Stadtpark, wo wir mit ungewohnt wenig Gepäck campen.
Afterwards, we show them "our" camp spot in the city park where we reside with an unusually small amount of gear.


Dienstag, 10. Juni:
Per Anhalter fahren wir bis auf 1100 Meter nach Prionia, wo die Straße endet und der Wanderweg auf den Berg der Götter beginnt.
We hitch a ride up to 1100 metres to Prionia, where the road ends and the hiking trail to the mountain of the gods begins.


Nach wenigen hundert Metern verstecken wir unsere Zelte und Schlafsäcke am Wegrand, um noch mehr Gewicht zu sparen.
After a couple of hundred metres, we stash our tents and sleeping bags behind some bushes in order to save more weight.
Leicht bepackt geht's bei schönstem Wetter weiter, doch der Pfad ist auch so richtig anstrengend.
We are lightly packed and the weather is an absolute dream, but the path is still really strenuous.


Am frühen Nachmittag erreichen wir auf 2100 Metern eine Hütte und beschließen, die Nacht hier zu verbringen - eine weise Entscheidung, wie sich morgen zeigen wird!
In the early afternoon, we arrive at a refuge on 2100 metres and decide to spend the night here - a wise move as we will see tomorrow!


Schullandheimgefühl pur. Vor allem, als eine 42-köpfige Jugendgruppe aus den USA einmarschiert!
Typical dormitory feeling. Especially when a group of 42 adolescents from the USA is marching in!


Mittwoch, 11. Juni:
"Zu den Gipfeln". 52 Stück hat der Olymp, mal sehen, auf welchen wir es schaffen…
"To the summits". There are 52 of them on Mount Olympus, we'll see which one we'll climb...


Seltenes Glück!
A rare photo object!

Erster Versuch: Wir biegen vom Hauptweg ab Richtung Mytikas (höchster Gipfel), doch nach ein paar hundert Höhenmetern gelangen wir an diese Schneefelder. Eines davon überqueren wir und beschließen dann, umzukehren. Es ist einfach zu gefährlich.
First attempt: We turn off the main trail towards Mytikas (highest peak) but after a few hundred metres (altitude!) we get to these snow fields. After crossing one of them we decide to go back. It's just too dangerous.


Zweiter Versuch: Wir gehen zurück zum Hauptweg und folgen diesem Richtung Skala (vierthöchster Gipfel auf 2866 Metern).
Second attempt: We return to the main path and follow it towards Skala (fourth highest peak on 2866 metres).
Geschafft! Von hier aus genießen wir einen fantastischen Blick zum Mytikas nach Norden (2918 Meter)…
Done! From here, we enjoy a fantastic view to Mytikas in the north (2918 metres)...
… und zum Skolio, dem zweithöchsten Gipfel im Westen (2911 Meter).
… and Skolio in the west (second highest peak on 2911 metres).




Schlittenfahren in Griechenland? Aber klar! Wer so wie Dave immer ein Stück wasserfeste Plane mit sich rumschleppt, kann sich den anstrengenden Abstieg vom Gipfel sparen.
Tobogganing in Greece? For sure! If you haul around a piece of waterproof tarp like Dave does, you can save yourself the painful descend from the mountain.
Insgesamt brauchen wir fünf Stunden für den Abstieg bis Prionia, von dort aus fahren wir per Anhalter wieder zurück nach Litochoro, wo wir unsere Räder aus ihren jeweiligen Unterkünften abholen und uns wieder im Stadtpark gemütlich einrichten. In der Nacht regnet es wieder. Wir können es gar nicht fassen, was für ein Glück wir mit dem Wetter hatten!
It takes us five hours to hike down to Prionia, and we catch another ride to Litochoro where we pick up our bikes from their respective accommodations and settle down in the city park once more. In the night, it rains again. We cannot believe how lucky we got with the weather!


Donnerstag, 12. Juni:
Den Vormittag verbringen wir gemütlich im Stadtpark, danach fahren Dave und ich per Bus nach Thessaloniki und übernachten dort wieder bei Dean und Vicky.
We hang out in the park all morning before Dave and I take a bus to Thessaloniki where we stay with Dean and Vicky again.


Freitag, 13. Juni:
Dean und Dave bringen meinen Fahrradrahmen mit dem Motorrad zu einem Schweißer.
Dean and Dave bring my bike frame to a welder by motorbike.
Vorher.
Before.
Nachher.
After.
Und mit Lack drauf. Sollte halten.
And lacquered. Should be good.
Am Abend gehen wir vier gemeinsam in ein zypriotisches Restaurant in Thessaloniki. Dave und ich sind schon eine Schau: Von der Bergtour tun unsere Beine noch so weh, dass jede Bordsteinkante zum echten Hindernis wird!
In the evening, we have dinner in a Cypriot restaurant in Thessaloniki. Dave and I are quite the show: From the hike on the mountain, our legs are so sore that every curb becomes an obstacle!
Abschied vom Meer: Viele Wochen lang hat uns das Rauschen irgendeines Meeres begleitet, damit ist jetzt Schluss. Wir stehen lang an der Uferpromenade und hören einem Straßenmusikanten zu.
Farewell to the sea: For many weeks, we've been accompanied by the sounds, smells and views of some ocean or sea, that's going to be over now. We stand at the promenade for a long time, listening to a street musician.


Samstag, 14. Juni:
Vicky hat heute Abend eine Vorstellung mit ihrer Tanztruppe, zu der wir sie begleiten.
Vicky has a dance performance with her group tonight, so we accompany her.


Sonntag, 15. Juni:
Hab ich schon erzählt, dass Daves Rasierer in Guatemala den Geist aufgegeben hat? Ja. Das war Ende März. Seitdem sind wir leider nie in einen größeren Ort gekommen, wo es solche Spezialgeräte käuflich zu erwerben gäbe… (*Hüstel*) Nun ist ihm lobenswerterweise selber aufgefallen, dass die überhängenden Oberlippenfransen die Nahrungsaufnahme erheblich beeinträchtigen - und er hat das Problem umgehend gelöst. Mit der Schere seines Taschenmessers.
Did I mention that Dave's shaver gave up the ghost in Guatemala? Yes. That was at the end of March. Unfortunately, we haven't been in a place big enough where they would sell special equipment like that… (*coughing slightly*) Now he finally realized himself that his upper lip whiskers interfere considerably with the ingestion of food - and he tackled the problem right away. With the scissors of his pocket knife.
Dave im Glück: Nach siebenwöchiger Abstinenz leistet er sich in Thessaloniki einen Besuch bei Starbucks.
Happy Dave: After seven weeks of abstinence, he treats himself to a visit at Starbucks in Thessaloniki.


Montag, 16. Juni:

Dean begleitet uns bis zum Stadtrand von Thessaloniki, von nun an sind wir quasi auf dem Heimweg. Ein komisches Gefühl irgendwie, aufregend und traurig zugleich. Die Hitze (46º C), die lange Radlpause seit letzten Sonntag und der hartnäckige Muskelkater von der Bergwanderung machen uns heute zu schaffen, obwohl das Terrain nicht schwer wäre. Ein Gewitter in der Nacht sorgt jedoch für Abkühlung, so dass wir richtig gut schlafen können.
Dean accompanies us to the edge of Thessaloniki, from then on we're kind of like homebound. Feels weird somehow, exciting and sad at the same time. The heat (46º C), the long break from cycling since last sunday and the stubborn muscle ache from the hike take it out of us today although the terrain wouldn't be hard at all. A thunder shower cools down the air at night though, and so at least we get a good sleep.


Gefahrene Strecke: 68 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 19,37 km/h
Nachtlager: an der Straße bei Kalindria


Dienstag, 17. Juni:
Die Grenzstadt Doirani ist wesentlich kleiner als in der Karte eingezeichnet, nicht mal eine Bäckerei gibt es hier. Trotzdem lohnt sich der Umweg am See entlang; wir fahren durch lauter kleine ruhige Dörfer und können nach Mazedonien hinüberschauen.
The border town of Doirani is way smaller than our map shows, it doesn't even have a bakery. The detour along the lake still pays off; we ride through a number of small quiet villages and can look over to Macedonia from here.
Am Nachmittag holt uns dieses Gewitter ein, so dass wir ein paar unfreiwillige Pausen unter Vordächern und Tankstellen einlegen müssen.
This thunder storm catches up to us in the afternoon so that we are forced to take a few breaks under roofs and petrol stations.


Gefahrene Strecke: 70 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 18,47 km/h
Nachtlager: an der Straße bei Neo Petritsi


Mittwoch, 18. Juni:
In der Nacht haben wir wieder Sturm und heftigen Regen, und beim Zeltabbau am Morgen entdecken wir alle möglichen Viecher, die unter unserer Plane Schutz gefunden haben: diese knallorange Spinne, einen Frosch, unzählige Heuschrecken usw. 
There's another thunderstorm in the night, and when we take the tent down in the morning, we discover all the creatures that have been seeking asylum underneath our tarp: this bright orange spider, a frog, countless grass hoppers and so on.
Da wir nicht genau wissen, was in Bulgarien auf uns zukommt, kaufen wir in Petritsi Proviant für die nächsten zwei Tage und machen uns dann auf Richtung Grenze. Schwermütig nehmen wir Abschied von Griechenland - was für eine geile Zeit wir hier hatten! Die Einreise nach Bulgarien verläuft erwartungsgemäß problemlos - und dann stehen wir plötzlich wieder mal in einem neuen Land, von dem wir beide keine Ahnung haben.
Since we don't know what exactly lies ahead in Bulgaria, we buy groceries for the next two days in Petritsi before heading towards the border. It's a melancholic farewell to Greece, we had such an awesome time here! Entering Bulgaria is easy as expected - and then we suddenly find ourselves in yet another country that we know nothing about.
Zum Schluss eine Hommage an die griechischen Bäckereien, unser landesweites Überraschungshighlight. Absolutes Lieblingsstück ist so eine Vanillequarkblätterteigtasche, warm mit Zimtzucker bestreut serviert. Wir kommen wieder, keine Frage!
At the end, an homage to the Greek bakeries, our countrywide surprise highlights. Absolute favourite is the custard pie, served warm with sugar and cinnamon. We'll be back, without doubt!

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