Dave's dream of cycling the world coming true... This time, he didn't only drag along a trailer with his Sitar - but also me!

Samstag, 1. März 2014

¡Bienvenidos a Guatemala!

Die erste gute Nachricht: Nach vier Anläufen haben wir es tatsächlich geschafft: Wir sind in Guatemala!
Die zweite gute Nachricht: Wenn's drauf ankommt, reichen meine paar Brocken Spanisch, um einem gestandenen Mexikaner deutlich klarzumachen, dass derjenige anschafft, der bezahlt. Ist heute gleich dreimal passiert. Was für ein Tag!!
Good news, part one: After four tries, we finally made it: We are in Guatemala!
Good news, part two: If I'm desperate enough, my pathetic Spanish skills are sufficient to make a seasoned Mexican understand that the one who's paying is the one who's calling the shots. Happened three times today. What a day!!
Dritter Versuch (nachdem es gestern weder per Sammeltaxi noch per Reiseveranstalter geklappt hat): Punkt sechs Uhr morgens (also so um zwanzig nach) holt uns dieser Kleinbus eines Reiseveranstalters vor dem Hostel in Palenque ab. So war es ausgemacht, und der Ticketverkäufer, dem wir unser komplettes Gepäck vorgeführt haben, hat uns versichert: Kein Problem, keine Extrakosten. Tja. Als der Fahrer heute morgen sieht, was wir ihm alles aufs Dach laden wollen, knickt er ein - angeblich, weil er befürchtet, wir müssten eventuell mehr für die Fähre bezahlen. Wir sollen doch um acht Uhr zurück zum Reisebüro gehen um unser Geld zurückzubekommen. Da kommt zum ersten Mal heute die geballte Ladung Frustration, Wut und gebrochenes Spanisch zum Einsatz: Nach einem kurzen Telefonat mit seinem Chef gibt der Fahrer uns unser Geld zurück und düst ohne uns ab. Na wunderbar!
Third attempt (after it didn't work out yesterday, neither via collectivo nor via tour company): At 6 am sharp (well, twenty past six) this tour bus picks us up in front of the hostel in Palenque. That's how it was arranged, and the sales person in the ticket office, whom we had shown all our gear, had guaranteed us: no problem, no extra costs. Haha. When the driver sees the load we are about to put on his roof, he tells us that there might be a problem at the ferry, or at least an extra fee. We should go to the ticket office at 8 am to get our money back. That's when my concentrated force of frustration, anger and broken Spanish are used for the first time today: After a quick phone call to his boss, the driver hands us our money and dashes off without us. Great!
Vierter Versuch: Verzweifelt, wie wir sind, fahren wir wieder zur Sammeltaxizentrale. Diesmal lassen wir uns von keinem der übereifrigen Fahrer belabern, sondern marschieren schnurstracks zum ersten Bus mit Dachträger und fangen an, ihn zu beladen. Unserem Fahrer geht das zu langsam, drum mischt er sich trotz unseres wiederholten "Nein danke, geht schon" ein - und lässt Daves Fahrradanhänger mitsamt den Instrumenten kopfüber fallen. Als ich ihn vor versammelter Mannschaft anraunze, er soll gefälligst vorsichtig mit unserem Gepäck umgehen, schluckt er das nur sehr widerwillig. Später höre ich, wie ein Kollege tröstend so etwas sagt wie "Mann, was für ein biestiges Weibsbild!"
Fourth attempt: Desperate as we are, we ride to the collectivo station. This time, we don't listen to any of the eager drivers but go straight to the first bus with a roof rack and start loading it. Our driver gets impatient, so he interferes even though we tell him several times we want to do it ourselves - and drops Dave's trailer with the instruments upside down. He has to swallow very hard when I yell at him to kindly handle our stuff carefully in front of everybody. Later, I hear a colleague console him with something like "Man, what a beastly woman!"
Wie wir gestern bereits herausgefunden haben, bringt uns das Sammeltaxi nicht direkt bis zur Fähre am Grenzfluss, sondern nur bis zu einer Abzweigung an der Hauptstraße, von der aus wir noch 15 Kilometer per Fahrrad zurücklegen müssen. Der Taxifahrer versucht zunächst noch, uns eine Extragebühr fürs Gepäck abzuschwatzen, beißt aber leider auf Granit. In Frontera Corozal angekommen, müssen wir eine Touristensteuer von 15 Pesos (0,85 Euro) pro Person bezahlen, um uns dann von einem kleinen Fratzen als "Gringos" bezeichnen lassen zu müssen. Und der Höhepunkt ist dann der mexikanische Zollbeamte, der 295 Pesos (16 Euro) pro Person für die Ausreise kassieren will.   Wir erklären ihm, dass wir diese Gebühr bei der Einreise bereits beglichen haben, aber ohne Beleg nimmt er uns das nicht ab. Der Stempel im Pass und die Einreisekarte, die wir natürlich erst nach der Geldübergabe bekommen haben, genügen ihm dafür nicht. Glücklicherweise findet Dave in seinem Geldbeutel einen Kassenzettel mit dem richtigen Datum und dem richtigen Betrag - und schon haben wir den Ausreisestempel im Pass.
As we found out yesterday, the collectivo doesn't bring us all the way to the ferry but only to a turn-off at the main road from where we have to ride 15 kilometres. The driver tries to charge us an extra fee for the luggage but has to leave without. In Frontera Corozal, we have to pay a tourist tax of 15 pesos (1.25 CAD) per person - just to have a little brat call us "Gringos". And the highlight is the Mexican border official who wants to collect 295 pesos (24.60 CAD) non-immigration fee per person. We explain to him that we've already paid that amount upon entry but without a receipt he won't believe us. The stamp in our passports and the immigration card which of course we only got after paying the fee are no proof of payment, he says. But then Dave finds an old receipt in his wallet that has the right date and the right amount on it - with that we get our passports stamped.
Der Río Usumacinta, Grenzfluss zwischen Mexiko und Guatemala.
The Río Usumacinata is the border between Mexico and Guatemala.
"Fähre" ist vielleicht ein bisschen übertrieben ausgedrückt...
"Ferry" might be a big word for those tiny boats we find here...
!Adiós Mexico!
¡Adiós Mexico!


Auf der anderen Seite werden wir von einer Brüllaffenmutter und ihren zwei Jungen begrüßt.
On the other side, we are greeted by a female howler monkey with two babies.
Mit einem Linienbus fahren wir schließlich weiter von Bethel nach Flores. Die Einreise nach Guatemala verläuft so schnell, unkompliziert und vor allem gebührenfrei, dass wir es gar nicht fassen können. Noch vier Stunden Holterdipolter über eine grobe Kiesstraße, bevor wir endlich duschen können und hundemüde, aber total erleichtert ins Bett fallen.
We take a bus from Bethel to Flores. Immigration in Guatemala is so quick, easy and above all free of charge - we cannot believe it. Only a four hour bumpy bus ride on a rough gravel road before we can finally take a shower and fall into bed totally knackered but relieved to be here.


Gefahrene Strecke: 17,12 km per Fahrrad (plus 7 Stunden per Bus und Fähre)
Durchschnittsgeschwindigkeit: 13,92 km/h
Nachtlager: Mayaland Plaza Hotel in Santa Elena (Vorort von Flores, Endstation des Linienbusses)

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