Dave's dream of cycling the world coming true... This time, he didn't only drag along a trailer with his Sitar - but also me!

Samstag, 9. November 2013

San Francisco bis San Diego

Donnerstag, 24. Oktober:
Aus San Francisco mit dem Fahrrad rauszukommen ist mühselig, umständlich und nervig, denn nur weil es sich um den großen Pazifikküstenradweg handelt, auf dem jährlich unzählige Auswärtige unterwegs sind, heißt das noch lange nicht, dass die Route ausreichend beschildert ist. Oder am Pazifik entlang führt. Man fragt sich also geduldig im Zickzackkurs durch Wohngebiete und zwischen landwirtschaftlichen Feldern hindurch, überquert auf einer Buckelpiste zehnmal den für Fahrräder gesperrten Highway und hofft, dass es nach der nächsten Abzweigung endlich normal weitergeht.
Getting out of San Francisco by bicycle is tough, complicated and annoying, because the fact that it's the famous Pacific coast bike route, taken by countless non-locals each year, doesn't mean it's sufficiently signposted. Or goes along the Pacific ocean. So you keep asking locals, zigzag through residential areas, agricultural fields and endless hills, cross the highway like ten times (no bikes allowed there) and hope it'll turn back to normal after the next corner.


Gefahrene Strecke: 57,8 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 14,65 km/h
Nachtlager: Halfmoon Bay State Park


Freitag, 25. Oktober:
Nach dem Großstadtrummel brauchen wir einen Tag Ruhe. Wir bleiben am Campingplatz, beobachten Surfer am Strand, lesen, waschen Wäsche und verdauen die Eindrücke von San Francisco.
After the hustle and bustle of the big city we need a rest day. We stay at the campground, watch surfers from the beach, read, do some laundry and digest the impressions of San Francisco.


Samstag, 26. Oktober:
Gipfelkekse. Mann, bin ich rot im Gesicht!
Hill top cookies. I can't believe how red I am!
Rätsel des Tages: Alle hundert Meter etwa liegt Rosenkohl auf dem Seitenstreifen. Ich verstehe ja sehr gut, dass Leute das Zeug wegschmeißen, aber warum denn ausgerechnet auf der Straße?
Mystery of the day: Every hundred metres or so, there's some Brussel sprouts on the shoulder. I totally understand why people would through that stuff away but does it have to be on the road?
Kitesurfer kurz vor Santa Cruz. Jeder Einwohner hier scheint ein Surfbrett zu haben, und die Surfbretthalterung gehört zur Grundausstattung eines jeden Fahrrads.
Die Stadt selber wäre sehenswert und gemütlich, aber wir kommen erst am späten Nachmittag an und müssen auf die andere Seite. Der Radlweg schlängelt sich durch die Luxuswohnviertel an der Küste - für uns bedeutet das anderthalb Stunden unfreiwillige Stadtbesichtigung, keine Einkaufsmöglichkeit und wieder mal schlecht beschilderter Zickzackkurs.
Kite surfers just before Santa Cruz. Seems like every local owns a surf board, and the surf board mounting belongs to every bicycle here.
The city itself would be nice and worth seeing but it's already late in the afternoon and we still have to get to the other side. The bike path winds its way through the rich neighbourhoods along the coast - which means an hour and a half of compulsory sight seeing, no supermarkets and once again: badly signposted zigzagging.


Gefahrene Strecke: 96,27 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 17,35 km/h
Nachtlager: New Brighton State Park nähe Santa Cruz


Sonntag, 27. Oktober:
Zum Vergleich: Rechts unser Zelt, links Clemens' Dackelgarage. In jedem Campingplatz werden wir auf unser Monsterteil angesprochen und gefragt, wie viel es wiegt (13 Kilo). Aber wir würden mit keinem tauschen wollen: Unsere komplette Ausrüstung inklusive Fahrräder passt bequem rein, wir können uns im Stehen umziehen, kollisionsfrei aneinander vorbeigehen und Regentage aushalten, ohne uns gegenseitig wahnsinnig zu machen.
Comparison: our tent on the right, Clemens' wiener garage on the left. In every campground we get asked about the weight of our monster tent (13 kg). But we wouldn't want to swap with anybody: All our gear including the bikes fit comfortably inside, we can get changed standing up, walk around without bumping into each other and survive rainy days without driving each other crazy.
Rosenkohl
Brussel sprouts
Erdbeeren
Strawberries
Es war einmal...
Once upon a time...

Auf dem Weg nach Monterey kämpfen wir gegen den Wind, und zu allem Überfluss ist die Fahrradroute auch noch krumm und bucklig. Irgendwann wird es uns zu blöd und wir fahren trotz des Verbots auf den kerzengeraden und flachen Highway. Leider können wir nicht einfach anhalten, denn jeder Quadratmeter Grund ist in Privatbesitz (hauptsächlich landwirtschaftliche Felder) und mit mehreren "Betreten verboten"-Schildern versehen.
Es ist schon längst dunkel, als wir endlich in Monterey ankommen, aber das Schlimmste liegt noch vor uns: Eine Stunde Irrfahrt durch die Stadt, und zum krönenden Abschluss ein langer, steiler Berg zum Campingplatz, der hauptsächlich von Obdachlosen bewohnt wird. Was für ein beschissener Tag!
On our way to Monterey, we fight against the wind, and the windy and hilly bike path doesn't add to our good mood either. At some point we're so sick of it that we decide to go on the straight and flat highway after all, even though bicycles are prohibited there. Unfortunately, we cannot just stop and camp because every square metre is private land (mostly farm fields) and decorated with a "Keep out!" sign.
It's already been dark for a long time when we finally arrive in Monterey, but the worst is still to come: It takes us over one hour to find the campground, and of course it's on top of a long steep hill and mostly occupied by homeless people. What a shitty day!


Gefahrene Strecke: 73,26 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 13,25 km/h
Nachtlager: Veterans' Memorial State Park in Monterey


Montag, 28. Oktober:
In der Früh regnet es, und wir haben gerade beschlossen, einen Ruhetag in Monterey einzulegen, als wir auf dem Weg zum Zähneputzen Mike und Sarah treffen!! Die zwei waren mit uns auf der Fähre von Alaska nach Vancouver Island und wissen ein billiges Motel hier in der Stadt...
It's raining when we wake up and we've just decided to stay in Monterey for a day when we see Mike and Sarah at the picnic table!! The two of them were on the ferry from Alaska to Vancouver Island with us and they tell us about a cheap motel downtown...
Zwetschgendatschi!!
Plum pie very close to what I know from home!!
Abendessen im Pub mit Mike, Sarah und Clemens. Ein sehr lustiger Abend!
Dinner in a pub with Mike, Sarah and Clemens. A very cheerful evening!


Dienstag, 29. Oktober:
Kaum sind wir aus Monterey draußen, genießen wir die Fahrt wieder: Sonne, Meer, schroffe Klippen... und wir dürfen wieder auf dem Highway fahren!
As soon as we're out of Monterey we enjoy riding again: sunshine, ocean, steep cliffs... and we're allowed on the highway here!
Bixby Brücke
Bixby bridge
Schwarz und Rot, das sind wir!
Black and red, that's us!
Mike und Sarah
Mike and Sarah


Durst!
Water!
Noch mehr Durst!
Baileys!
Am Abend spielen wir wieder einmal Carcassonne im Zelt. Draußen wird es uns ein bisschen zu ungeheuer, als sich beim Abendessen ein Stinktier an Clemens' Zahnpasta zu schaffen macht. Und zwar direkt unterm Tisch. Überhaupt ist das ein Tierparadies hier: Rehe, Raben, Waschbären, Kojoten und Ziesel sehen und hören wir ohne Ende. Klapperschlangen gibt's hier anscheinend auch, aber wir sehen nur das Warnschild dafür.
In the evening, we play a round of Carcassonne in our tent. We don't want to sit at the table outside anymore after a skunk gets into Clemens' tooth paste during dinner, right underneath the picnic bench! It's quite the zoo here with tons of deer, ravens, raccoons, coyotes and gophers. Apparently, there are rattle snakes around here as well but we only see the warning sign for them.


Gefahrene Strecke: 44 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 14,16 km/h
Nachtlager: Andrew Molera State Park (walk-in)


Mittwoch, 30. Oktober:
Was für ein geiler Tag! Bei schönstem Wetter radeln wir direkt am Pazifik entlang. Die langen Anstiege haben's zwar in sich, aber dafür haben wir ständig tolle Aussichten und anschließend geht's superlang bergab.
What an awesome day! We ride along the pacific coast in the most beautiful weather. There are a lot of long climbs but we just love the view and the long downhills afterwards.

Mittagspause mit Clemens
Lunch break with Clemens
Blick vom Highway zu einem Wasserfall direkt am Strand. Leider kann man da nicht runter, das wäre ein traumhaftes Fleckchen zum Campen!
View from the highway to a waterfall on the beach. Unfortunately, you cannot access it - what a perfect camp spot that would be!


Dave und ich bei der Arbeit.
Dave and I at work.



Wieder ein Berg geschafft!
Another hill done!
Mittlerweile sieht Dave ein, dass eine Glasflasche schwer und zerbrechlich ist, und dass Sahnelikör ohne Kühlschrank nur begrenzt haltbar ist. Drum gibt es heute zum Abendessen Schokoladenkekse mit Baileys-Dip.
Dave's realized at last that a glass bottle is both heavy and fragile, and that cream liqueur doesn't last long without refrigeration. So we have chocolate chip cookies dipped in Baileys for dinner.

Seltenes Glück: Sonne genießen nach einem Radltag. Normalerweise kommen wir erst kurz vor Sonnenuntergang (derzeit um 18:15 Uhr) an und müssen schauen, dass wir das Zelt aufbauen und essen, bevor die Waschbären aktiv werden.
Seldom bliss: enjoying the sun after a day of riding. Usually, we only stop just before sundown (at the moment at 6:15 pm) so we need to see to it that we set up the tent and eat before the raccoons come out.



Gefahrene Strecke: 54,20 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 14,47 km/h
Nachtlager: Kirk Creek Campground nähe Lucia


Donnerstag, 31. Oktober:
Sowas hab ich noch nie gesehen und vor allem noch nie gehört: See-Elefanten. Im November beginnen die brutalen Kämpfe der Männchen um die Weibchen. Mann, machen die einen Lärm!
I've never seen or heard anything like that: elephant seals. In November, the male animals start their brutal fights for the females. The noise they make is unreal!
Sie beißen und schmeißen sich mit ihren Oberkörpern aneinander - ein Ringkampf ohne Arme. Und dabei grunzen sie möglichst laut und furchteinflößend, so dass man sie schon von weitem hört.
They bite and throw themselves at each other with their upper bodies - it's like wrestling without arms. And they grunt as loudly and scary as they can, so you can hear them from far away.
Waffenstillstand für eine Weile, dann geht's wieder weiter. Wir könnten stundenlang zuschauen!
Short armistice before they resume their business. We could watch them for hours!
Und gleich nochmal eine Überraschung: Zebras! Anscheinend war der frühere Besitzer von Schloss Hearst ein passionierter Raritätensammler, der unter anderem exotische Tiere auf seinem Grundstück hielt.
And another surprise: Zebras! Apparently, the former owner of Hearst castle collected rare items, like exotic animals for example.
Sarah und Mike beim Kochen. Was die zwei alles durch die Gegend schleppen, ist sensationell: nicht nur frisches Obst und Gemüse und richtiges Fleisch, sondern auch Tiefkühlpizza ("jaa, das war ein Spontaneinkauf"). Jeden Abend wird geschnipselt und sautiert, gebraten und gewürzt, es ist eine Schau.
Sarah and Mike cooking up a storm. The amount of food these two haul around on their bikes is unheard of: not only fresh produce and real meat but also frozen pizza ("yeah, that was an impulse buy"). Every night, they chop and sauté and sizzle and season, it's a good show!
Bis die beiden anfangen zu essen, haben Dave und ich abgespült, alles Essbare waschbärensicher im Zelt verstaut und Holz gehackt. Aber bei uns gibt es halt auch nur Dosenfutter. Schön einfach!
By the time they finally get to eat, Dave and I have washed our dishes, packed away all food in the tent and made some fire wood. But all we eat is canned food. Very simple!
Und schon geht's los: Die hellen Flecken hinter der Feuerstelle sind zwei Augenpaare auf Nahrungssuche.
And showtime: The bright spots behind the fire pit are two pairs of eyes searching for food.
Mike auf Waschbärenjagd, schwer bewaffnet mit einem Spezialwaschbärenprügel und einer Flasche Bier.
Mike the hunter, heavily armed with a special raccoon club and a bottle of beer.
Auch Dave jagt die Viecher, aber mit der Kamera. Mehr oder weniger erfolgreich...
Dave also tracks down the animals, but with the camera. More or less successful...






Gefahrene Strecke: 69,4 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 16,38 km/h
Nachtlager: San Simeon State Park


Freitag, 1. November:
Massenstart am Morgen, mal ganz was Neues: Hinter mir Dave, Mike, Sarah und Clemens. Die Gruppe löst sich allerdings schon nach einer halben Stunde auf, weil wir in Cambria einkaufen müssen. Dave und ich fahren sowieso am liebsten allein; da müssen wir nicht ständig diskutieren.
Group start in the morning, something new for us: Behind me there's Dave, Mike, Sarah and Clemens. The group only lasts until Cambria because we have to do some shopping. Dave and I prefer to ride by ourselves anyway, that saves us a lot of discussing.
Keine Ahnung, ob diese Vogelscheuchen von Halloween übriggeblieben sind, oder eine spezielle Kunstform hier am Ort sind. Aber die Dinger stehen überall rum!
No idea if these scare crows are leftovers from halloween or a local form of art. But they're everywhere!
Viele von ihnen dienen als Werbeträger, dieser fromme Chor hier zum Beispiel für ein Konzert in der Kirche.
A lot of them are used for advertising stuff. This choir for example draws attention to a church concert.
Wir kommen genau einen Tag zu früh nach Cayun: Morgen findet hier ein großes Oldtimertreffen statt. Die altmodischen Gebäude bilden eine wunderbare Kulisse für die hochglanzpolierten Benzinfresser!
We're riding through Cayucos one day too early for the big classic car show. The old fashioned buildings are the perfect back drop for all those polished gluttons for petrol!

Ein paar Kilometer weiter beobachten wir vom Strand aus Wale.
A few kilometres down the road we get to watch whales from the beach.


Gefahrene Strecke: 48,4 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 17,8 km/h
Nachtlager: Morro Bay State Park


Samstag, 2. November:
Ruhetag in Morro Bay. Wir radeln auf einen Kaffee in den Ort und schlendern durch einen Bauernmarkt, das ist alles. Am Abend lernen wir Marcus und Elisabeth kennen, die mit ihrem Tandem durch die Welt blödeln. Es gibt viel zu erzählen am Lagerfeuer!
Rest day in Morro Bay. We ride into town for a coffee and browse through a farmers' market, that's all. In the evening we get to know Marcus and Elisabeth, who cycle through the world on their tandem. There's lots to talk about at the campfire!


Sonntag, 3. November:
Endlich! Seit Victoria bin ich auf der Suche nach einem neuen Kamm. Mein schwarzer hat jahrelang gehalten, aber der ständige Druck in der Satteltasche hat ihm das Genick gebrochen. Ich hätte nie geglaubt, dass es so schwer ist, einen elastischen Kamm mit groben Zinken zu finden! Wäsche waschen und einkaufen in San Luis Obispo dauern den halben Tag, aber danach ist es nur noch ein kurzer Weg bis zum heutigen Ziel.
Finally! I've been looking for a new comb since Victoria. My black one lived for years until the constant pressure in the pannier eventually killed it. I wouldn't have thought finding an elastic comb with wide teeth could be that hard! Laundry and shopping in San Luis Obispo take up half the day, but after that it's only a short way to today's goal.
Auf dem Weg vom Campingplatz zum Strand kommt mir dieser Eukalyptusbaum dazwischen...
On our way from the campground to the beach this eucalyptus tree gets in my way...


Bester Sonnenuntergang am Meer bisher: Wir spielen, bis es uns friert.
Best ocean sunset so far: We jam until it gets too cold.


Gefahrene Strecke: 43,33 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 18,18 km/h
Nachtlager: Pismo Beach State Park


Montag, 4. November:
Diese Abkürzung hat's in sich! In der Landkarte stand allerdings nichts von einer 16% Steigung! Oben angekommen, ist es aber ein schöner Blick auf die Felder hinter uns.
This shortcut is a tough one! It didn't say anything about a 16% climb on the map! Once we're on the top though the view back over the fields is great.
In und um Guadalupe fühlen wir plötzlich, wie nah wir Mexiko sind: Trinkjoghurt und andere importierte Schmankerl im Supermercado, in dem überwiegend Spanisch gesprochen wird...
Around Guadalupe we feel how close we are to Mexico: The supermercado sells drinking yoghurt and other imported goodies, and we hear more Spanisch than English spoken all of a sudden...
... und alle möglichen Schilder auf Spanisch, bzw. "Spanglisch".
Die Landschaft hier ist faszinierend. Nicht schön, aber interessant: Einerseits die grünen Farmen, deren intensive landwirtschaftliche Nutzung ohne die riesigen Bewässerungsanlagen unmöglich wäre (wir sehen Erdbeeren, Kohl, Sellerie, Kürbisse und Koriander)...
... and there are all sorts of signs written in Spanish, or "Spanglish".
The landscape here is so fascinating. Not really pretty but interesting: On one hand, you've got the green farms, whose intense agricultural usage totally depends on big watering systems (we see strawberries, cabbage, celery, pumpkins and coriander)...
... und andererseits die dürren, braunen Ranches.
... and on the other hand the barren, brown ranches.
Eine saftige Weide schaut anders aus!
Lush pastures look differently!
Nix mehr mit Wild-in-die-Böschung-bieseln: Die Gefahr, hier auf Klapperschlangen zu stoßen, ist zu groß. Ausschwitzen ist angesagt!
Gone are the days of peeing into the embankment: The risk of encountering rattle snakes here is too big. Sweat it all out!


Gefahrene Strecke: 74,72 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 18,34 km/h
Nachtlager: River Park Campground in Lompoc


Dienstag, 5. November:
Ein anstrengender Tag! Auf über 30 Kilometern erarbeiten wir uns mit Gegenwind einen Berg, den wir auf einer rasanten, nur knapp 4 Kilometer langen Abfahrt genießen dürfen. Toll.
Am Campingplatz angekommen, sind wir zunächst enttäuscht, denn entgegen allen bisherigen staatlichen Parks zahlen wir hier nicht fünf, sondern zehn Dollar pro Nacht und Nase. Wucher! Unsere Kinnlade fällt noch weiter runter, als wir den für Wanderer und Radlfahrer reservierten Sandplatz sehen, der nur durch ein Bahngleis vom Highway getrennt wird.
It's a hard day! We have to fight the wind on a slow 30 kilometre climb and only get a quick 4 kilometre downhill out of it. Awesome.
When we arrive at the campground we're totally disappointed at first because other than the previous state parks, this one charges $10 instead of $5 per person per night. Daylight robbery! Our chins drop even more when we see the sand pit they've reserved as a Hiker-Biker camp, and that only the railway line separates it from the highway.
Doch die unübersehbare Radlerbräune an Clemens' Haxen ist unsere Rettung: Zwei andere Camper erkennen die Situation und laden uns spontan auf ihren Platz ein.
But of all things, it's Clemens' distinct cyclist's tan line that saves us: Two other campers identify the situation and invite us to their spot spontaneously.
Normalerweise fahren Chris und Minette lieber mit dem Rad, aber dieses Mal sind sie mit dem Auto unterwegs. Und was sie nicht alles dabei haben! Sie verwöhnen uns mit Steaks, kaltem Bier, frisch gebackenen Keksen und Popcorn!
Usually, Chris and Minette travel by bike but this time they're car camping. You wouldn't believe the stuff they've got! They spoil us with steaks, cold beer, freshly baked cookies and popcorn!

Zum ersten Mal auf unserer Tour kommt es vor, dass jemand ein größeres Zelt hat als wir. Dave verliebt sich spontan in das Ding, aber für eine Fahrradtour kommt es mit seinen über 23 Kilo leider nicht in Frage.
It's the first time we meet somebody with a bigger tent than ours. Dave falls in love right away, but the thing weighs over 23 kilograms. A little heavy for a bicycle tour.


Gefahrene Strecke: 67,38 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 16,12 km/h
Nachtlager: El Capitan Campground nähe Goleta


Mittwoch, 6. November:
Ein Flaschenboden steht mitten auf dem Radlweg...
There's a bottle bottom standing on the bike path...
... aber wofür schleppe ich meinen persönlichen Zweiradmechaniker durch die Gegend!
... but what do I drag along my personal bike mechanic for?
Wir erreichen Goleta schneller als gedacht und mieten uns einen Minivan. Die Umgebung von Los Angeles ist alles andere als fahrradtauglich, da sind sich alle einig, die es schon einmal versucht haben. Wir nehmen die Warnungen ernst und überspringen sie einfach großzügig.
We arrive Goleta earlier than we thought and rent a minivan. The area around Los Angeles is anything but bike friendly, everybody who's tried it agrees on that. We take the warnings seriously and skip it generously.
Irgendwie ist es schade, dass wir in der Dunkelheit nicht viel sehen, aber der Verkehr ist sogar in der Nacht relativ stark - ich möchte nicht wissen, wie es hier untertags zugeht!
In a way it's too bad that we don't get to see much in the darkness, but the traffic is quite heavy even at night - I don't want to know how it looks like during the day!

Hafen
Harbour
Beliebteste Farbe für Ampeln, auch in der Nacht: rot.
Most popular colour for lights, even at night: red.
Wir haben den kompletten fünfspurigen Interstate Highway für uns (an einer Stelle ist er sogar achtspurig), und trotzdem brauchen wir sechs Stunden für die 310 Kilometer bis Carlsbad.
We've got the whole five lane interstate highway to ourselves (at some point it's even eight lanes), but it still takes us six hours to drive 310 kilometres to Carlsbad.


Gefahrene Strecke: 26,21 km (Fahrrad) und 310 km (Auto)
Nachtlager: Campingplatz in Carlsbad


Donnerstag, 7. November:
Weiterfahrt nach San Diego am Morgen.
We continue to San Diego in the morning.
Lotsen und Fahren für Fortgeschrittene. Als passionierte Navi-Gegner verlassen Dave und ich uns voll Vertrauen auf unsere grobe, aber kostenlose Kalifornien-Übersichtskarte, meinen Orientierungssinn und seine guten Augen. Und es funktioniert. Ein paarmal verfransen wir uns irgendwo in der Innenstadt, aber nicht schlimm genug um das GPS einzuschalten.
Insgesamt sind es 376 Kilometer, die wir per Auto zurücklegen. Und vielleicht 20 davon wären mit dem Fahrrad okay, der Rest ist total zugebaut, eine Stadt nach der anderen. Wir sind froh, dass wir uns das nicht angetan haben!
Advanced piloting and driving conditions. As Dave and I share a rather passionate dislike for navigation systems, we just rely on our free general map of California, my orientation and Dave's good eyes. And it works. We get lost a couple of times somewhere downtown but not bad enough to switch on the GPS.
In total, we drive 376 kilometres by car, and maybe 20 of them would be okay by bicycle. The rest is completely developed, one city after the other. We're glad we didn't do that to us!

In San Diego angekommen, besorgen wir ein paar Campingartikel bei REI, geben den Mietwagen ab und schwingen uns wieder auf die Räder. Nach einem gemeinsamen Mittagessen verabschieden wir uns von Clemens, der nach knapp vier Wochen mit uns wieder allein weiterreist.
In San Diego we purchase a few camping items at REI, bring back the rental car and swing ourselves onto the bikes again. After having lunch together we say goodbye to Clemens who's going to travel by himself again after nearly four weeks with us.
Dave und ich übernachten bei Pam und Walter, einem Ehepaar, das wir über www.warmshowers.org kennen gelernt haben. Wie lang ist es her, dass wir eine richtige Bettdecke hatten?
Dave and I spend the night at Pam and Walter's, a couple whom we've found on www.warmshowers.org. How long has it been since we had a real blanket?
Man merkt kaum, dass die zwei richtige Radlfanatiker sind.
Hard to see that those two are bike freaks.


Nachtlager: Pam und Walter (warmshower in San Diego)


Freitag, 8. November:
Strandpromenade von San Diego - so hatten wir uns Kalifornien vorgestellt!
Promenade in San Diego - now this is how we had imagined California to look like!












Nicht einmal Rollstuhlfahrer müssen hier auf einen Strandspaziergang verzichten!
Even wheelchair users can go for a walk on the beach here!
Bay watch...
Bay watch...


Ob dieser Typ tatsächlich surfen kann, werden wir nie rausfinden. Aber posen kann der, das ist sensationell. Schön zum Zuschaun...
If this guy can actually surf I will never know. But he's a sensational poser. Fun to watch for sure!



Biergarten mit künstlicher Surfanlage.
Beer garden with artificial surf system.

Tja, und dann steht plötzlich Eckart vor uns. Nach seiner Tour durchs Death Valley gibt's viel zu erzählen.
Well, and then Eckart's standing in front of us. After his tour through the Death Valley there's lots to talk about.

San Diego im Sonnenuntergang. Danach wird es schlagartig dunkel, und starker Nebel umhüllt die ganze Stadt. Dave und ich brauchen drei Stunden zu unseren heutigen warmshowers-Gastgebern, Brad und Ann.
San Diego at dusk. Afterwards, it gets dark very quickly, and a thick fog lays over the city. It takes us three hours to ride to our today's warmshowers hosts, Brad and Ann.


Samstag, 9. November:
Frühes Frühstück, das letzte in den USA: Brad verwöhnt uns mit Pfannkuchen, so lässt sich auch Dave kurz vor sechs schon aus dem Bett locken! Aber wir wollen auf jeden Fall früh los, damit wir nicht im Dunkeln durch die - nun, sagen wir mal "konflikterfahrene" - Stadt Tijuana gleich hinter der Grenze irren müssen.
Early breakfast, the last one in the USA: Brad treats us to pancakes, which lures even Dave out of bed before six o'clock. But we really want to get an early start today to avoid riding through the - let's call it "experienced with conflicts" - town of Tijuana right after the border.

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