Dave's dream of cycling the world coming true... This time, he didn't only drag along a trailer with his Sitar - but also me!

Samstag, 21. September 2013

Vancouver Island

Ja, eigentlich hatten wir nicht vor, ganze drei Wochen auf Vancouver Island zu verbringen (genauso lang wie in Alaska!), aber es hat sich halt so ergeben. Der Reiz dieser Insel kommt von ihrer Lage im Nordamerikanischen Küstenwald - einem gemäßigten Regenwald. Diese reizende Lage gab uns ausreichend Gelegenheit, unsere Satteltaschen auf ihre Wetterfestigkeit hin zu überprüfen und in jeder noch so schwachen W-LAN-Umgebung Alternativen zu recherchieren... Nach langem Hin und Her entscheiden wir uns, die MEC Satteltaschen in Victoria gegen wasserdichte ORTLIEB Taschen einzutauschen.
Well, we weren't actually planning to spend entire three weeks on Vancouver Island (as much time as in Alaska!) but it just worked out like this. The attraction this island holds is due to its location in the North American coastal rainforest. That very location allowed us to check our panniers for their weather resistance in more than one occasion and motivated us to research alternatives in even the weakest WiFi-spots... After weighing all the options, we decide to get the waterproof ORTLIEB panniers instead of the MEC bags in Victoria.

Sonntag, 1. September:
Wir verbringen den ganzen Tag in Port Hardy, waschen Wäsche und bringen den Blog auf den neuesten Stand. Es ist schön, wieder in Kanada zu sein:
We spend all day in Port Hardy, do our laundry and update the blog. It's nice to be back in Canada:
Metrisches System, Verkehrsschilder ohne Schusslöcher und:
Metric system, traffic signs without bullet holes and:
Farblich gekennzeichnete Geldscheine. Ja, auf sowas muss einer erst mal kommen!
Colour coded bank notes. What a smart invention!


Montag, 2. September:
Wir fahren mit Mike und Sarah los, die wir auf der Fähre kennen gelernt haben. Bald wird klar, dass die beiden schneller radeln als wir, darum fahren sie voraus nach Telegraph Cove.
We ride with Mike and Sarah whom we got to know on the ferry. Soon though we realize that those guys go faster than we do so they go ahead to Telegraph Cove where we're going to meet them tonight.
Unser erster Tausender ist voll!
Our first 1000 kilometres are done!

Groß angekündigt als der größte Knorren der Welt (Wucherung an einem Baum), und trotzdem wären wir fast dran vorbeigefahren. Naja. Das Ding hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel, und damit es nicht komplett verrottet, hat man es mit Fiberglas umhüllt.
It's the world's largest burl but we nearly went past it. Oh well. The thing is quite old already, and in order to stop it from rotting entirely they covered it with fibre glass.

Forstwirtschaftlicher Verkehr
Forestry traffic
Telegraph Cove: Sarah und Mike sehen die Wale noch, wir kommen zu spät. Trotzdem ein schönes Nest 15 km vom Highway entfernt, und der doppelte Regenbogen über dem Meer hat auch was!
Telegraph Cove: Sarah and Mike get to see the whales but we are too late. It's still a nice place just 15 km off the highway, and the double rainbow adds to the scenery, too!


Gefahrene Strecke: 67 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 15 km/h
Nachtlager: Campingplatz in Telegraph Cove


Dienstag, 3. September:
Der Tag fängt super an mit den gestern versprochenen Frischkäse-Lachs-Gebäckstücken, auf die wir gerne bis 13 Uhr warten. Zurück auf dem Highway fängt es an zu regnen. Der Campingplatz, der laut Landkarte am Nimpkish See sein soll, ist unauffindbar und so müssen wir nochmal 30 km strampeln bis Woss. In der Tankstelle dort erfahren wir, dass Mike und Sarah vor einer halben Stunde auch hier waren, sie zelten an einem See in der Nähe. Wir haben Hunger, sind müde und komplett durchnässt - die fünf Kilometer Kiesstraße bis zu diesem See klingen unüberwindbar im Moment. Darum gönnen wir uns ein warmes Abendessen und ein Zimmer im Rugged Mountain Motel in Woss.
Das Abendessen ist zwar warm, aber eher bedingt genießbar und der Kellner kommt nur, wenn ich in die Küche schreie, und das, obwohl wir die einzigen Gäste sind. Die "Rezeption" des Motels ist in der Tankstelle, wo Englischkenntnisse nur eine unbedeutende Nebenrolle spielen. Höhepunkt der Konversation ist die Stelle, wo wir den Anmeldebogen ausfüllen und der Besitzerin wiederholt versuchen zu erklären, warum wir bei "Autokennzeichen" nichts reinschreiben.
The day starts out pleasantly with salmon-cream cheese pastries that we don't mind waiting for until 1 pm. Back on the highway, it starts raining. The campground that's supposed to be at Nimpkish Lake according to the map cannot be found anywhere, so we have to pedal another 30 km to Woss. In the petrol station, we are told that Mike and Sarah just came through here half an hour ago; they're camping at a lake nearby. We're hungry, tired and soaking wet - the 5 km gravel road to that lake sound impossible to do right now. We treat ourselves to a warm dinner and a room in the Rugged Mountain Motel in Woss.
The dinner is warm, but not quite enjoyable and the server only comes to our table when I yell into the kitchen. The "reception" of the motel is in the petrol station, and English skills don't seem to play a major role there. Highlight of the conversation is the moment where we fill out the registration form and try to explain to the owner why we don't have anything to write into the box "licence plate".
Dieser Schalter an der Tür ist der erste Eindruck, den wir von dieser Absteige erhalten. Zum Licht einschalten müssen wir erst ums Bett rumgehen, sehr originell. Die Tür kann man nicht abschließen, nur mit der Kette auf zehn Zentimeter Öffnung reduzieren. Dave will sich kurz ausruhen und findet einen toten Käfer in seinem Kissen. Alles ist alt und riecht leicht modrig, zwei von fünf Kleiderbügeln haben keinen Bügel, es hängen nur noch die Haken an der Stange. Nachdem ich mich über den Zustand des Bades beschwere, bekommen wir zumindest saubere Handtücher geliefert. Und mit einem der benutzten Handtücher unserer Vorgänger, die noch überall herumlagen, wischt der Motelbesitzer mal schnell ein paar Haare aus der Badewanne - der restliche Dreck und die Spinnweben bleiben. Wir haben eine Kaffeemaschine im Zimmer, aber weder Milch noch Zucker. Dafür Ketchup. Und natürlich ahnt ihr schon, dass das im Preis enthaltene Internet nicht problemlos zugänglich ist...
This switch next to the door is the first impression we get from this dosshouse. In order to switch on the light we have to walk around the bed first, very original. You cannot lock the door, only reduce the opening to like 10 cm with the chain. After I complain about the state of the bathroom they at least bring us fresh towels - the spider webs stay where they are. We've got a coffee maker in the room, but no milk and no sugar. There's some ketchup though. And of course you're already guessing that the WiFi included in the price doesn't work flawlessly...
Aber: Ein Zimmer ist ein Zimmer. Wenigstens haben wir ein Dach über dem Kopf. Wir hängen das Zelt im Bad auf und verteilen unsere aufgeweichten Spaghetti in diesem Körbchen zum Trocknen.
But: A room is a room. At least we've got a roof over our heads. We hang up the tent in the bathroom and spread out our soggy spaghetti in this little basket to dry.


Gefahrene Strecke: 75 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 14,2 km/h
Nachtlager: Rugged Mountain Motel in Woss (Katastrophe)


Mittwoch, 4. September:
Das Wetter wird am Nachmittag besser, und wir tragen die nassen Klamotten von gestern, um sie richtig zu trocknen. Ab dem Tsikina River ist es ein Traum: Die Sonne setzt sich endgültig durch, und es geht endlich einmal wieder bergab.
The weather improves in the afternoon, and we're wearing our wet clothes from yesterday to dry them properly. From the Tsikina River on it's a dream: The sun eventually wins over the clouds, and we finally get to ride downhill again.
An der Abzweigung zu Sayward essen wir ein Eis und erfahren dabei, dass gleich ums Eck ein kleiner Campingplatz ist. Perfekt! Damit haben wir zwar den Anschluss an Mike und Sarah verloren, aber vielleicht treffen wir die beiden ja ein andermal wieder...
We're having an ice cream at the Sayward junction when we learn about a small campground just around the corner. Perfect! Unfortunately that means we're going to lose contact to Mike and Sarah, but maybe we'll meet them somewhere else again...
Wir sind ganz allein im Campingplatz, direkt am Fluss im Wald. Wohl deshalb, weil die Regierung kein Geld mehr für Hinweisschilder ausgeben wollte, nachdem der Platz dieses Jahr erst neu hergerichtet wurde.
We're the only people at the campground, right next to the river in the forest. Probably because after renovating the place this year, the government doesn't have any money for signs pointing out the campground along the highway.



Gefahrene Strecke: 69 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 15,67 km/h
Nachtlager: Elk Creek Campground bei Sayward


Donnerstag, 5. September:
Wieder an der Eisdiele, erfahren wir von einer kleinen Kunstausstellung im hinteren Teil des Gebäudes. Also nix wie rein!
Back in the ice cream shop, somebody tells us about a little art gallery at the back of the building. Of course we take a tour!


Am späten Nachmittag erreichen wir müde und in Schmerzen Campbell River. An Geschäften gibt's hier alles, aber das machen wir morgen! Wir buchen gleich zwei Nächte im Campingplatz direkt am Meer, mit Grasboden unterm und Internetzugang im Zelt. Herrlich, da kann ich endlich mal wieder einen Film anschaun!
In the late afternoon, we arrive in Campbell River tired and in a lot of pain. There's all sorts of shops and businesses here but we'll do that tomorrow! We book two nights at the campground right next to the ocean, with grass underneath the tent and WiFi in the tent. Awesome, so I get to watch a film again!


Gefahrene Strecke: 73 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 16,23 km/h
Nachtlager: Thunderbird RV Park in Campbell River


Freitag, 6. September:
Schon sehr früh knallt die Sonne aufs Zelt, drum sind wir außergewöhnlich schnell auf den Beinen (Rädern) und trödeln durch die Stadt.
The sun heats up out tent very early in the morning, so we get out of bed unusually fast and ride around town.

Am Abend neben dem Campingplatz: Dutzende kleine Fischerboote.
Every evening next to the campground: Dozens of small fishing boats.



Samstag, 7. September:
Heute ist Bücherflohmarkt der Rotarier; über 30000 gebrauchte Exemplare liegen in der Mehrzweckhalle aus. Wir tauschen unsere alten Bücher gegen neuen Lesestoff ein.
Today, the rotary club organizes a used book sale in the community hall with over 30,000 books. We exchange our old books for some new reading material.

Danach Einkaufen, Mittagessen, und Weiterfahren an der Küste entlang nach Süden.
Afterwards we go shopping, have lunch and continue riding south along the coast.
Kettensägenkunst ist hier sehr beliebt; fast jeder Ort hat seine eigene kleine Ausstellung.
Chainsaw carving is really popular here; there's a little exhibition in almost every village.




Das ist also die Schokoladenseite von Campbell River! Als wir vorgestern von Norden her kamen, sahen wir nur hässliche Industriebauten und Müll.
So this is the good part of Campbell River! When we came here from the north two days ago, all we saw was ugly industrial areas and litter.
Am Abend erreichen wir Miracle Beach. Camping hier würde eigentlich 28 Dollar kosten, aber wir gehen als Senioren durch...
We get to Miracle Beach in the evening. Camping here is quite expensive: $ 28 per night, but from all the riding we look at least 65 years old which entitles us to the senior citizen price...
Am Strand angekommen, stürzen wir uns sofort in unsere neuen Bücher...
As soon as we are on the beach we dive right into our new books...


Gefahrene Strecke: 32 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 15,12 km/h
Nachtlager: Miracle Beach Provincial Park


Sonntag, 8. September:
Eigentlich wollten wir heute mehr schaffen, aber in Qualicum Bay tönt laute Musik aus einem Pub... Und eigentlich wollten wir nur schnell ein Bier trinken und dann weiterfahren, aber als die Bedienung unsere Geschichte hört, gibt sie uns eine Runde aus, und dann will uns der Wirt auch noch eine Runde spendieren. Mittlerweile haben wir auch Hunger, und was soll's? Die Musik ist gut, die Stimmung super...
We were going to make more kilometres today but riding through Qualicum Bay we hear loud music out of a pub...
And we were going to just have one quick beer and then continue riding but when the waitress hears our story she wants to buy us some beers. And after that, the owner of the pub wants to buy us drinks, too. By now, we're getting hungy, and so what? The music is good, the atmosphere great so we stay the night...


Gefahrene Strecke: 74 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 16,84 km/h
Nachtlager: Campingplatz hinter dem Crown&Anchor Pub Roadhouse in Qualicum Bay


Montag, 9. September:
Qualicum Beach
Qualicum Beach

Schon wieder mein Hinterreifen: Der Flicken hält die Luft nicht mehr richtig. Und beim Aufpumpen bricht das Ventil ab. Also bekomme ich eben jetzt den neuen Schlauch.
My back tire again: The patch isn't holding the air properly anymore. And when we pump it up, the valve breaks off. So I get a new tube now.
Herrlich erfrischender Zwischenstop am Cameron Lake. Den können wir auch brauchen, denn es liegt ein gewaltiger Berg vor uns: 9km lang, bis zu 9% Steigung.
Wonderfully refreshing break at Cameron Lake. And we really need that before tackling the next hill: 9km long, up to 9% gradient.
Wir lieben dieses Schild!! (LKW über 5,5 Tonnen sollen ihre Bremsen kontrollieren, denn es kommt eine schöne Abfahrt)
We love this sign!!


Gefahrene Strecke: 63 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 14,85 km/h
Nachtlager: Pfarrgarten der Lighthouse Church in Port Alberni (nicht der Friedhof, da haben wir schon aufgepasst.)


Dienstag, 10. September:
Wir vertrödeln den ganzen Tag in Port Alberni: Erst besorgen wir Fahrkarten für das Schiff von Port Alberni nach Ucluelet und zurück. Man könnte die Strecke auch mit dem Fahrrad fahren, aber davon rät uns jeder ab, der diese kurvige Rennstrecke ohne Seitenstreifen entweder selbst kennt oder von dem verheerenden Unfall letzte Woche gehört hat, bei dem drei Leute ums Leben gekommen sind.
Danach Kaffee trinken, Einkaufen, Lesen im Park am Hafen...
We spend all day in Port Alberni: First we buy tickets for the boat from Port Alberni to Ucluelet and back. We could as well ride there on the highway but everybody advises us against it because of the narrow windy road through the mountains, in some places without a shoulder, and drivers who consider themselves as rally drivers. Only last week, there's been a fatal accident.
Afterwards, we go shopping, have a coffee and read our books in the park at the harbour...
... wo am Abend eine Liveband auftritt.
... where we get to see a live band at night.
Nach dem Konzert gehen wir endgültig unter die Sandler: Wir zerren eine Picknickbank unter das Vordach einer Würstlbude, wo wir uns was kochen, lesen, ein bisschen Musik spielen, stundenlang ratschen und schließlich...
After the concert, we finally join the bums: We drag a picnic bench under a roof where we cook soup, read, play some music, chat for hours and finally...
... ja, genau: schlafen.
... that's right: sleep.


Mittwoch, 11. September:
Grund für diese ungemütliche Nacht ist der frühe Start heute: Das Schiff Richtung Westen legt bereits um 7:30 ab, also hätten wir um 5 Uhr aufstehen müssen, das Zelt patschnass zusammenpacken usw.
The reason for this uncomfortable night is our early start this morning: The ship heading west leaves at 7:30 am, so we would have had to get up at 5 am, pack up the soaking tent and so on.
Kurz nach Sonnenaufgang im Alberni Kanal, mit 40 km einer der längsten Fjorde Nordamerikas.
Just after sunrise in the Alberni Inlet, one of the longest ones in North America with its 40 km.


Da ließe es sich aushalten, oder?
You could live here, eh?

So viele kleine, unbewohnte Inseln!
So many small uninhabited islands!
Blick ins Führerhaus
Look into the captain's cabin
Und endlich entdecke ich die Panorama-Funktion meines Fotoapparats. Juchu!
Today I discover the panorama function on my camera. Woohoo!
Ucluelet
Ucluelet
Der liegt in unserem Parkplatz!
He's parked in our spot!
Sonnenuntergang in Ucluelet
Sunset in Ucluelet

Am Campingplatz lernen wir Adeline und Sandra kennen, mit denen wir zum Abendessen in die Stadt fahren. Die zwei Schweizerinnen sind mit dem Fahrrad unterwegs von Alaska nach Südkalifornien - da gibt es Unmengen zu erzählen und auszutauschen!
In the campground, we meet Adeline and Sandra who take us to a fancy restaurant on the beach. The two Swiss girls are riding their bikes from Alaska to South California, so there's lots to talk about!


Nachtlager: Ucluelet Campground


Donnerstag, 12. September:
Dave wollte mir unbedingt die Westküste von Vancouver Island zeigen, doch jetzt, wo wir hier sind, ist er eigentlich nur enttäuscht: Alles zugebaut mit neuen Hotels, unfreundliche Leute, inflationäre Preise. Schade. Wir fahren etwas ratlos umher und landen letztendlich im Wya Resort Campingplatz, der zwar ebenfalls relativ teuer ist, aber direkt am Meer liegt.
Dave was so excited to show me the west coast of Vancouver Island, but now that we are here he's very disappointed to find every square metre covered with new hotels, unfriendly people, inflationary prices. What a shame. We ride around aimlessly and eventually end up in the Wya Resort campground which is rather expensive, too. But it's right on the ocean.
Der Ausblick von unserem Zeltplatz besänftigt uns dann doch...
The view from our tent spot soothes our feelings very quickly though...
... und mit den Zehen im kalten Pazifik ist Dave gleich wieder happy!
... and with his toes in the cold pacific ocean, Dave is a happy man again!
Halbmond in der Halbmondbucht und: ein Weißkopf-Seeadler auf der Baumspitze unten rechts.
Half moon in the Halfmoon Bay and a bald eagle on the tree top (bottom right).


Freitag, 13. September:
Wir wandern den Willowbrae Trail zur Halfmoon Bay hinunter.
We hike the willowbrae trail down to the halfmoon bay.


Die Natur als Künstler: Tautropfen im Spinnennetz
Nature art: dewdrops in a spider web

Die Halbmondbucht - davon hat Dave mir immer vorgeschwärmt. Und er hat nicht zu viel versprochen!
Halfmoon Bay - Dave has always gone into raptures about that. And he hasn't promised me too much!
Da wohnt wer?
Somebody lives here?
Wir kraxeln stundenlang auf den Felsen rum,
We climb around on the rocks for hours,
suchen Seesterne und Venusmuscheln,
look for starfish and clams,


beobachten Vögel,
watch birds,


und sind fasziniert von der Wucht, mit der die Flut zurückkommt!
and are fascinated by the force of the incoming tide!
Was für ein schöner Tag! Jetzt sind wir froh, dass wir nicht gleich heute mit dem Schiff zurück nach Port Alberni gefahren sind.
What a beautiful day! Now we're glad we stayed here instead of taking the boat back to Port Alberni today.


Samstag, 14. September:
Wir radeln nach Tofino. Auf einem Plakat haben wir von einem traditionellen Handwerkermarkt mit Schnitzworkshops gelesen, aber heute ist der letzte Tag. Das Einzige, was wir noch sehen, sind Kinder, die Seifenstücke und Zucchinis mit Messern bearbeiten. Toll.
Ansonsten ist Tofino nur ein überlaufenes und teures Touristennest, aber der Kaffee ist gut und so nutzen wir den ganzen Nachmittag zur Internetrecherche...
We ride to Tofino because we've read about a traditional carving festival on a poster. Unfortunately, it's the last day today so the only thing we get to see is a bunch of children hacking around on soap bars and zucchinis with knives. Awesome.
Other than that, Tofino is just an overrun and overpriced tourist trap. But the coffee is good and we use the whole afternoon here for our internet research...


Gefahrene Strecke: 78 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 20,12 km/h (ohne Gepäck!)
Nachtlager: wieder im Wya Resort Campground


Sonntag, 15. September:
Wir radeln nach Ucluelet, wo wir in unserem ehemaligen Campingplatz duschen (gar nicht so einfach, mit dem halb bepackten Fahrrad durch eine Hecke und dann über einen kleinen Zaun zu steigen). Später warten wir in einem Café, bis unsere Wäsche fertig ist, als im ganzen Ort der Strom ausfällt. Das scheint hier öfter zu passieren, der Reaktion aller Beteiligten nach zu urteilen, und wir sind überrascht, dass die Waschmaschine nach einer knappen Stunde einfach da weitermacht, wo sie unterbrochen wurde...
We ride to Ucluelet where we have a shower in our old campground (it's not too easy to get through the hedge and over a little fence with a half packed bike). Later we're waiting in a cafe for our laundry to be done when the power fails in the whole town. Looks like that happens all the time though, judging by everybody's reaction. And we're surprised to find the washing machine picking up its work just where it was interrupted nearly one hour earlier...


Montag, 16. September:
Abschied von unserem Zeltplatz in der Wya Bucht
Last glance from our tent spot over Wya Bay
Vom Schiff aus sehen wir diese zwei Wale in der Berkley Bucht
From the boat we see those two whales in Berkley Bay

Ich könnte ununterbrochen fotografieren auf dieser Fahrt! Was für eine wunderschöne Alternative zum gefährlichen Highway!
I could just keep pressing the shutter release of my camera during the boat ride. What a beautiful alternative to the dangerous highway!


Nachtlager: Wieder im Pfarrgarten der Lighthouse Church in Port Alberni


Dienstag, 17. September:
Wir bleiben bis morgen hier, denn Daves Mutter und Schwester haben für ihren Kurzurlaub auf Vancouver Island einen Leihwagen - den wollen wir doch nicht ungenutzt lassen, oder? Am Nachmittag geht ein heftiger Gewitterregen über Port Alberni hernieder, da sind wir froh, sicher und trocken im Starbucks zu sitzen...
We stay here until tomorrow, because Dave's mom and sister have rented a car for their short holiday on Vancouver Island - and we don't want that to go to waste, right? In the afternoon, there's a heavy thunder shower over Port Alberni and we are glad to be safe and dry in Starbucks...


Mittwoch, 18. September:
Dave spielt mal wieder Tetris.
Dave playing Tetris once again.
Eisdiele in Victoria:
Ice cream shop in Victoria:
Man sucht sich seine Eissorte aus. In meinem Fall Käsekuchen und Schokolade.
You choose your ice cream. In my case, that's cheesecake and chocolate.
Die Kugeln werden plattgedrückt,
The scoops get flattened,
und jeweils mit der gewünschten Füllung versehen (Himbeeren bzw. Brownies).
and then you can add a topping to each of them (raspberries and brownies respectively).
Die Füllung wird mit dem Eis vermantscht...
Everything gets mixed together...
... und wieder zu Kugeln geformt. Sowas haben wir noch nie gesehen, genial!
... and formed back into scoops. We've never seen anything like this, that's ingenious!
Und echt lecker!
And really yummy!


Donnerstag, 19. September:
Ausflug nach East Sooke mit Sue und Jamie (vor drei Monaten waren wir hier mit Mama und Papa).
Trip to East Sooke with Sue and Jamie (three months ago we took my parents here, too).

Der Pazifik hat Badetemperatur ;-)
The pacific sure is warm enough for a bath ;-)


Es herbstelt stark...
Autumn is coming...
Abendprogramm: Wir holen Pizza und, großzügig wie Dave ist, überlässt er den Damen die Fernbedienung. Blöd, dass nur "Batman" läuft. Sue und Jamie schlafen gleich nach dem Essen ein und ich setz mich an den Computer...
Evening program: We get pizza and Dave proves himself generous with the remote control: The ladies get to choose a movie. Too bad the only thing that's on is "Batman". Sue and Jaime fall asleep right after dinner and I start up the computer...


Freitag, 20. September:
Gute Nachricht am frühen Morgen: Unsere neuen Satteltaschen, die wir am Dienstag bestellt haben, sind schon in Port Angeles (Washington)! In Windeseile packen wir unsere sieben Zwetschgen, um Dave rechtzeitig am Fährhafen in Victoria abzuliefern. Kein Witz: Es ist wesentlich billiger und schneller, die Dinger selbst abzuholen als sie nach Kanada liefern zu lassen.
Wir Damen legen einen Einkaufs-, Bummel- und Kaffeetag in Victoria ein.
Good news in the early morning: Our new panniers which we ordered on Tuesday, are already in Port Angeles (Washington)! In a big hurry, we get ready in order to drop off Dave at the ferry terminal in Victoria. Seriously: It's way cheaper and faster to pick those things up than having them shipped to Canada.
We ladies treat ourselves to a shopping-, strolling and coffee day in Victoria.

Am Abend verdoppeln Dave und ich den eh schon chaotischen Zustand unseres Hotelzimmers, indem wir ALLES aus unseren alten Satteltaschen auspacken, sortieren und in die neuen Taschen verteilen. Sue und Jamie tragen's mit Fassung...
At night, Dave and I double the chaos in our hotel room by taking EVERYTHING out of our old panniers, sorting it and packing it into the new bags. Sue and Jamie take it easy...


Samstag, 21. September:
Heute fliegen Sue und Jamie zurück nach Calgary. Dave und ich fahren nach Victoria und bringen die alten Satteltaschen zurück.
Today, Sue and Jamie fly back to Calgary. Dave and I ride to Victoria and return the old panniers.
Kürbisfeld zwischen Sidney und Victoria.
Pumpkin field between Sidney and Victoria.
So, ab jetzt wird unser Zeug nur noch in der Waschmaschine nass!
From now on, our stuff only gets wet in the laundry machine!
Eigentlich wollten wir heute noch ausreisen, aber wir verratschen uns gern mit Jonathan, einem Tourenradler aus Los Angeles, der uns auf der Straße aufhält und ein gutes Café weiß... Und später lernen wir noch Eddie kennen, einen der vielen Gastgeber von "Warmshowers.com" (Privatpersonen, die Radreisenden kostenlos ein Bett und eine Dusche zur Verfügung stellen). Er bietet uns seine Wohnung für heute Nacht an, obwohl wir (noch) keine Mitglieder sind.
We had planned to leave Canada today but we enjoy chatting with Jonathan, a cyclist from Los Angeles whom we met here and who recommends a cafe nearby... Later on, we get to know Eddie, one of the hosts of "Warmshowers.com" (private people who offer a bed and a shower for free to cyclists). Although we're not registered as members yet, he invites us to his place tonight.


Sonntag, 22. September:
Nur so viel: Nach einer schlaflosen Nacht auf einer unbequemen Couch putzen wir unsere Zähne lieber in der Waschküche / Fahrradhalle des Mietshauses als im Bad unseres Gastgebers.
Essence of our stay: After a sleepless night on the uncomfortable couch we much prefer to brush our teeth in the laundry / bike cellar instead of our hosts' bathroom.
Die Ecke, an der wir gestern mit Jonathan den Tag verbracht haben: rechts Starbucks, Mitte Frühstückscafé, links chinesisches Restaurant.
The street corner where we spent all day yesterday with Jonathan: Starbucks on the right, breakfast place in the centre, Chinese restaurant on the left.
Chinatown
Chinatown
Die wohl engste Gasse Nordamerikas
Presumably the tightest alley in North America

Zum Abschluss gewinnen wir noch schnell die Tour de Victoria.
Just before we leave, we win the Tour de Victoria.

3 Kommentare:

  1. Endlich mal wieder Neuigkeiten :-)
    Die halfmoon bay erinnert mich an die Bucht auf magnetic Island. Da sind wir doch auch ewig in den Felsen rumgekraxelt und die hat ähnlich ausgeschaut...
    So a Eisdiele gibt's in Erding auch. Da musst gar ned so weit weg fahren!!!
    Wie is das mit euren Satteltaschen - konntet ihr die einfach so wieder zurück geben??

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  2. Ja, MEC ist da wirklich sehr kulant, wenn man mit der Qualität nicht zufrieden ist. Gott sei Dank!
    Echt? Auf diese Eisdiele freu ich mich jetzt schon...
    Hmm. Das Einzige, was ich von Magnetic Island noch weiß, ist das "Auto", das wir uns gemietet haben.

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  3. Super Blog - hilft gegen Fernweh! Bin dieses Jahr selbst durch BC inklusive Vancouver Island geradelt und bin froh zu lesen, dass ich mich doch nicht für die MEC Taschen vor Ort entschieden habe, sondern die Vaudes aus D mitgeschleppt habe.

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